Siegen. Die extreme Kälte wird für Menschen ohne Obdach in Siegen und Umgebung zur Bedrohung. Die Wohnungslosenhilfe der Diakonie bittet um Spenden.

Die Wohnungslosenhilfe der Diakonie in Südwestfalen bittet angesichts der klirrenden Kälte dringend um Spenden für Obdachlose. „Was für den Normalbürger etwas unangenehm ist, kann für einen Menschen ohne Obdach schnell zur tödlichen Gefahr werden“, heißt es in einer Mitteilung.

Aktuell gibt es allerdings ein zusätzliches Problem. „In den vergangenen Jahren waren wir immer sehr dankbar für Sachspenden wie warme Winterkleidung. Aufgrund von Corona können wir diese Kleiderspenden derzeit leider nicht entgegennehmen“, sagt Fachleiter Dirk Strauchmann. „Wer trotzdem helfen möchte, kann uns gern warme Decken, Schlafsäcke und Isomatten spenden oder auch gezielt für unsere Kältehilfe finanzielle Hilfen zukommen lassen, sodass wir konkret Menschen in Not helfen können.“

Siegen: Wer einen wohnungslosen Menschen sieht, sollte Hilfe anbieten

Dirk Strauchmann appelliert außerdem er an die Bürgerinnen und Bürger in Siegen und im Umland, die Augen offen zu halten: „Wer bei diesen Temperaturen einen offensichtlich bedürftigen Menschen sieht, der sich im Freien aufhält, sollte ihn ansprechen und fragen, ob er Hilfe benötigt.“ Falls eine Ansprache nicht mehr möglich ist, sollte umgehend der Notruf – 112 – gewählt werden.

Rund 300 Menschen in Siegen haben nach Angaben der Diakonie keine eigene Wohnung. Der Großteil davon sei sicher untergebracht, etwa bei Freunden, in Beherbergungsbetrieben oder in Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe. Eine Handvoll lebe jedoch auf der Straße. „Meist sind es persönliche Gründe, warum Menschen die Hilfe, die wir oder der Staat bieten können, nicht annehmen möchten“, führt Dirk Strauchmann aus.

Bisher keine Kältetoten in Siegen – und das soll auch so bleiben

Gerade in der Winterzeit und der momentan angespannten Corona-Lage sei das Leben auf der Straße besonders hart. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe fordert deshalb eine Ausweitung der Kältehilfe für wohnungslose Menschen, wie der Mitteilung weiter zu entnehmen ist – ein Ansinnen, dass Dirk Strauchmann und sein Team voll unterstützen.

Zwei Kältetote habe es zu Beginn des Winters in Deutschland gegeben. „Solch traurige Schicksale gab es bislang in Siegen noch nicht – und das wollen wir auch mit allen Mitteln verhindern“, macht Mitarbeiter Matthias Risse deutlich. Entsprechende Unterkünfte sind ihm zufolge über das gesamte Stadt- und Kreisgebiet verteilt.

Diakonie macht Wohnungslosen an der Herrenwiese in Weidenau diverse Angebote

Die Kommunen sind verpflichtet, obdachlose Menschen unterzubringen. Diverse Hilfen hält auch die Diakonie in Südwestfalen an der Herrenwiese in Weidenau bereit, etwa die Beratungsstelle, den Tagesaufenthalt „Café Patchwork“ sowie diverse Wohnangebote. Zudem unterstützen die Mitarbeiter bei der Sicherung existenzieller Grundbedürfnisse wie Essen und Trinken, Aufenthalts- und Rückzugsmöglichkeiten, Bereitstellung von Corona-Schutzausrüstung sowie der Begleitung bei Behördengängen. Informationen erhalten Interessierte in der Beratungsstelle unter Telefon 0271/489633.

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