Burbach/Neunkirchen/Wilnsdorf. In den Süd-Siegerländer Gemeinden könnte Wasserstoff gerade im Schwerlastverkehr großes Potenzial haben. Zu diesem Schluss kommt eine Studie.

Für Mobilität mit Wasserstoff gibt es in Wilnsdorf, Burbach und Neunkirchen großes Potenzial, insbesondere – aber nicht nur – im Schwerlastverkehr. Zu diesem Ergebnis kommt ein Ende 2019 gestartetes gemeinsames Projekts der drei Gemeinden, das sich den Fragen und Chancen des Einsatzes von Wasserstoff in der Region widmete und über das Förderprogramm Leader der Europäischen Union ermöglicht wurde. Projektträger ist der Regionalverein Leader-Region 3-Länder-Eck. In dem Verein sind die drei Gemeinden sowie Wirtschafts- und Sozialpartner aus dem 3-Länder-Eck vertreten.

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Noch tendiere „die Anzahl an Fahrzeugen mit Brennstoffzellenantrieb in der Region gegen null“, heißt es in einer Mitteilung. Laut Szenarien, die innerhalb einer landesweiten Wasserstoffstudie erstellt wurden, „könnte die Zahl im Jahr 2030 allerdings schon bei 3.200 bis 12.700 wasserstoffbetriebenen PKW liegen“. Unabhängig davon sei bereits jetzt innerhalb der Region „ein großes Interesse an der Nutzung von Brennstoffzellen-PKW vorhanden“.

Wilnsdorf, Burbach, Neunkirchen: Industriedichte spricht für Wasserstoff-Fahrzeuge

Außer den drei Gemeinden selbst haben Unternehmen weitere Interessensbekundungen in Form von „Letters of Interest“ (LOI) für wasserstoffbetriebene Fahrzeuge unterzeichnet, wie es weiter heißt. Zusammen mit der guten Autobahnanbindung und der bereits bestehenden Tankstelleninfrastruktur in Siegen werde vor allem im Schwerlastverkehr ein großes Potenzial im Drei-Länder-Eck zur Nutzung von Wasserstoff gesehen. Grund dafür sei die hohe Industriedichte in der Region, mit der ein großer Bestand und Verkehr von LKW einhergehe.

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Entsprechend dem Individualverkehr wird in der Studie auch in diesem Bereich ein Anstieg der Fahrzeugeinheiten vermutet. „Die räumliche Analyse zeigt schlussendlich, dass der Autohof in Wilnsdorf der bevorzugte Standort für eine Wasserstofftankstelle im 3-Länder-Eck ist“, ist den Ausführungen zu entnehmen. Das liege an der verkehrstechnisch sehr zentralen Lage und den Synergieeffekten „mit der bereits vorhandenen Tankstelleninfrastruktur im Sinne einer Angebots- und Verkehrsbündelung“.

Im 3-Ländereck gibt es Potenzial für eine Wasserstoff-Tankstelle

Spannend sei nun, was aus diesen Ergebnissen entsteht. „Die Studie hat sowohl Potenzial als auch Bedarf in diesem Sektor festgestellt“, wird Christoph Ewers, Bürgermeister der Gemeinde Burbach, zitiert. „Da der Fokus in unserer Region vor allem bei der Nutzung durch den Schwerlastverkehr liegt, soll der Bau einer medium-size Tankstelle, die auch vom Schwerlastverkehr genutzt werden kann, favorisiert werden“, fügt Dr. Bernhard Baumann, Bürgermeister der Gemeinde Neunkirchen, hinzu.

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Ob und wann eine Tankstelle im 3-Länder-Eck errichtet werden kann, hänge von weiteren Faktoren ab und werde nun in enger Zusammenarbeit mit der H2 MOBILITY Deutschland GmbH & Co. KG, die für den flächendeckenden Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland verantwortlich ist, abgestimmt. „Im Hinblick auf das weitere Vorgehen gilt es, Standortmöglichkeiten zu prüfen und feste Vereinbarungen mit Abnehmern großer Mengen Wasserstoff zu treffen, Möglichkeiten der Förderung genauestens zu erörtern und so den Weg für Wasserstoff als zukünftigen Energieträger in der Region zu ebnen“, fasst Wilnsdorfs Bürgermeister Hannes Gieseler zusammen. Die nächsten Schritte sollen nun vorbereitet werden.

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