Hilchenbach. Ausnahmsweise wird in Hilchenbach ein Straßenausbau möglich, für den KAG-Beiträge erhoben werden.

Die Ortsdurchfahrt Siedlung Lützel im Zuge der Eisenstraße (L 722) kann in diesem Jahr ausgebaut werden. Der Hauptausschuss hat die Beteiligung der Stadt einstimmig beschlossen, nachdem alle betroffenen Anlieger zugestimmt haben. Denn nur unter dieser Bedingung hat der Rat in einem Grundsatzbeschluss, den er im letzten September gefasst hat, Baumaßnahmen freigegeben, für die Anliegerbeiträge erhoben werden.

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Und die Straßenausbaubeiträge nach dem Kommunalabgabengesetz (KAG) werden für den Gehweg fällig: allerdings nur drei Euro je Quadratmeter Grundstücksfläche, von denen das Land möglicherweise die Hälfe übernimmt. Im Vorfeld hatten Anlieger angeregt, nur den für Schulkinder wichtigen Gehweg außerhalb der Ortslage bis zu den Weißen Steinen zu bauen – den hätte das Land sowieso bezahlt. Dagegen hatte der Landesbetrieb Straßenbau votiert: Ohne Gehweg hätte es auch keinen Straßenausbau in der Ortslage gebeben – und ohne Gehweg in der Ortslage gäbe es auch die gewünschte Verlängerung bis zur Bushaltestelle nicht.

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Zeitfenster für den Ausbau ist klein

„Würde der Ausbau nicht zustande kommen, fällt die L 722 auf Jahrzehnte aus dem Bedarfsplan heraus“, warnte die Verwaltung in ihrer Vorlage. Tatsächlich ist das Zeitfenster nur klein. Abgewartet worden war der Ausbau der B 62 zwischen Kronprinzeneiche und Lützel. Nach den Arbeiten an der Eisenstraße stehen der Ausbau der L 719 von Walpersdorf zur Siegquelle und der B 62 von Lützel bis Erndtebrück mit der neuen Bahnbrücke in Altenteich an. Vorgabe für all das ist, dass immer eine Verbindung nach Wittgenstein für den Umleitungsverkehr offen bleibt.

Beim Straßenausbau können die Anlieger mit weiteren Vorteilen rechnen: Das Stromkabel, bisher eine Überlandleitung, kommt unter die Erde, bei der Gelegenheit auch Glasfaser für den Breitbandanschluss-Mit Kanal- und Wasserleitungsbau sind auch die Stadtwerke mit im Boot. Schließlich: Es gibt Möglichkeiten zur Stundung und Ratenzahlung – und vor der Landtagswahl 2022, nach der möglicherweise das KAG geändert wird, will die Stadt sowieso nicht kassieren. Ortsvorsteher Dirk Becker fasst zusammen: „Nach und nach ist die Ablehnung gebröckelt.“

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