Siegen. Die Siegener Grünen waren immer kritisch, aber konstruktiv. Seit der Kommunalwahl machen sie zu oft nur noch Fundamentalopposition. Ein Kommentar

Die Grünen sind einfach nur noch dagegen. Es wirkt, als würden sie grundsätzlich nur noch ablehnen, was die Verwaltung oder die Ratsmehrheit vorschlagen. Das disqualifiziert die Partei zunehmend für eine vernünftige Zusammenarbeit. Offensichtlich scheint es einigen nicht möglich, über ihren Schatten zu springen, gesunden Menschenverstand walten zu lassen, zum Wohl der Stadt zu handeln. Vernünftigen Argumenten scheinen manchen ihrer Vertreter nicht mehr zugänglich.

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Politik ist die Kunst des Machbaren. Pragmatisches Handeln und grüne Inhalte schließen sich nicht aus, das hatten die Grünen in der vergangenen Ratsperiode durchaus eindrucksvoll gezeigt: Sie waren ein Motor der Jamaika-Koalition, verloren dabei Gegebenheiten, an denen eine Stadt allein oft genug nichts ändern kann, nicht aus den Augen. Grüne Politik in Siegen war anschlussfähig.

Eigener Radfahrstreifen im Siegener Zentrum längst nicht das einzige Thema

Die neue „Fundamentalopposition“ des Dagegen-Seins geht nun so weit, dass die Grünen einen eigenen Radfahrstreifen mitten in Siegen, auf einer der meistbefahrenen Straßen des Zentrums, ablehnen. Die Stadt will die Verkehrssituation für Radfahrer sicherer machen, die Grünen lehnen das ab, beharren auf einer Lösung von vorgestern. Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen. Jahrelang war eine eigene Rad-Fahrspur eine ihrer vehement immer wieder vorgetragenen Forderungen. Jetzt kommt die Lösung – und statt sich selbst für ihre Hartnäckigkeit und den Erfolg zu feiern, wird um jeden Preis irgendein Fehler gesucht.

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