Siegen. Siegener Politik schaut auf die Schulstatistik: An Gymnasien ist der Ausländeranteil am geringsten.
1523 Kinder und Jugendliche, die in Siegen zur Schule gehen, haben einen ausländischen Pass. Das ist ein Anteil von 14,95 Prozent an der Gesamtschülerzahl von 10.186. Von den ausländischen Schülern besuchen 248 eine Gesamtschule, 206 eine Realschule, 156 ein Gymnasium, 148 die Hauptschule, 83 das Weiterbildungskolleg und 22 die Förderschule, die anderen die Grundschulen.Hier gibt es mehr Artikel und Bilder aus dem Siegerland
Ulrich Schloos (Linke) hat sich in der Schulstatistik, die die Verwaltung jetzt dem Schulausschuss vorgelegt hat, die Anteile ausländischer Schüler an den Schulformen und den einzelnen Schulen angesehen: Danach sind an den Hauptschulen – neben Achenbach der letzte Jahrgang auf dem Schießberg – 47,4 Prozent der Schüler Ausländer, an der Achenbacher Schule sogar fast 50 Prozent: 133 von 267. An der Schülerschaft der vier Gymnasien haben Mädchen und Jungen mit ausländischem Pass dagegen nur einen Anteil von 6,69 Prozent. „Niemand wird vermuten, dass Ausländerkinder dümmer sind“, sagte Ulrich Schloos (Linke). Er regte an, den Eltern der Kinder Sprachförderung zukommen zu lassen und die Grundschulen zu ermuntern, ihre Empfehlungen für weiterführende Schulen „treffender zu gestalten“. Die Zahlen zeigten zudem auch, „dass die Hauptschule Achenbach unsere besondere Unterstützung verdient“.
Kluge Mädchen
Leichter Jungs-Überschuss: 50,52 Prozent aller Schüler und 52,53 aller ausländischen Schüler in Siegen sind männlich. Das gilt mit Abstufungen auch für die einzelnen Schulformen – mit einer Ausnahme: An den Gymnasien sind die Mächen deutlich in der Mehrheit: 56,7 Prozent sind weiblich, von den Ausländern sogar 60,9 Prozent.
Grundschul-Wanderer
Ein weiteres Mal für Irritationen sorgte die Darstellung, der Einzugsbereiche der Grundschulen. Joachim Pfeifer (SPD) kritisierte, dass die Hammerhütter Schule auf dem Fischbacherberg so dargestellt wird, als ob sie ihre Schülerschaft von der Obenstruthschule (Wellersberg) abzieht. Die Obenstruthschule müsse als „wohnortnächste Schule“ dargestellt werden, weil der Hammerhütter Schule als katholischer Bekenntnisschule kein eigener Einzugsbereich zugewiesen werden dürfe, erklärte Schuldezernent André Schmidt. Sie sei Grundschule für das ganze Stadtgebiet. „Früher war das auch so.“ Das hat sich am neuen Standort offensichtlich geändert. Für den Fischbacherberg die „viel interessantere Frage“ sei, wie viele Kinder dort nicht die Hammerhütter Schule besuchten. „Die Zahlen kriegen Sie.“
Pendler
Jeder fünfte Schüler, der in Siegen zur Schule geht, wohnt nicht in der Stadt, sondern in einer Nachbarkommune. Auch das geht aus der Schulstatistik hervor. Kleine Siegenerinnen und Siegener sind vor allem an den Grundschulen unter sich. 21 Kinder aus Netphen, 17 aus Wilnsdorf, 15 aus Kreuztal und 13 aus Freudenberg stellen die größten Einpendlergruppen unter den insgesamt 3321 Grundschülern in diesem Schuljahr. Auch die Hauptschulen mit 91,67 Prozent und die Realschulen mit 90,24 Prozent Siegener Schülern sind eine fast einheimische Angelegenheit.
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Bei den Gesamtschulen und Gymnasien sieht das anders aus. Mit fast 30 Prozent Einpendlern ist der Anteil auswärtiger Schüler bei den Gesamtschulen am größten. Mit fast 8,9 Prozent der Schülerschaft stellen Kinder aus Netphen die größte Einpendlergruppe, gefolgt von Neunkirchen (5,6 Prozent), Wilnsdorf (5,5 Prozent), dem Kreis Altenkirchen (4,5 Prozent) und Burbach (3,2 Prozent). Bei den Gymnasien stellen die Einpendler ein Viertel der Schülerschaft, allein fast ein Zehntel die Kinder aus Freudenberg. Ebenfalls stark vertreten sind die Nachbarkommunen im Kreis Altenkirchen (6,8 Prozent) und Wilnsdorf (4,9 Prozent). Die größten Einpendleranteile haben das Weiterbildungskolleg (47,2 Prozent) und die Förderschule mit Standorten in Siegen und Freudenberg (68 Prozent).
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