Siegen. “Spenderwillen im Siegerland ist sehr groß, es gibt sehr solidarische Tendenzen“, sagt Stephan Küpper, DRK. Der Spendenablauf hat sich verändert.

Blutspenden ist wichtig. Zu jeder Zeit, auch während der Pandemie. Corona hat aber einige Abläufe beim Blutspenden verändert, nicht zum Schlechten, sagt der Pressesprecher des DRK-Blutspendediensts West, Stephan Küpper.

So liefen die Blutspende vor Corona

"Früher war es so, dass man keinen eigenen Termin brauchte, um Blut zu spenden. Man kam einfach hin und stellte sich bei der Anmeldung in eine Schlange", erläutert Stephan Küpper. Meistens dauerte die Prozedur dann bis zu eineinhalb Stunden und im Anschluss gab es den beliebten "Kaffeeklatsch" als Dankeschön. Der sei von vielen Leuten immer gerne wahrgenommen worden, erinnert sich der Pressesprecher.

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Vor der Pandemie wurde trotz Schlangen vor der Anmeldung nicht darüber nachgedacht, feste Termine zu vergeben. "Wir haben uns Sorgen gemacht, dass die Spender eine feste Terminierung nicht annehmen würden. In unserer Branche experimentiert man da nicht gern rum".

So laufen die Blutspenden in der Corona-Pandemie

Dann kam der März 2020 und auch der DRK-Blutspendedienst musste sich darum kümmern die Corona-Schutzverordnungen einzuhalten. "Wir haben angefangen, ein digitales Terminreservierungssystem ins Leben zu rufen", sagt Stephan Küpper. Die Terminvergabe-Umstellung erfolgte im Verlauf des letzten Jahres und seit dem 1. Januar gibt es nur noch eine digitale Terminvergabe. "Wir haben sehr viel positive Rückmeldung erhalten und er funktioniert alles reibungslos." Durch die Terminvergabe sind die Spender schneller wieder raus, statt eineinhalb Stunden Aufenthalt, dauert eine Blutspende jetzt nur noch 40 Minuten. In Ausnahmefällen kann man aber auch Spontan zu einem Blutspendetermin kommen oder über die Telefonhotline einen Termin vereinbaren.

Der Siegener Vahit Özdemir hat sich auch dazu entschieden etwas Gutes zu tun und Blut zu spenden.
Der Siegener Vahit Özdemir hat sich auch dazu entschieden etwas Gutes zu tun und Blut zu spenden. © Anette Duda, DRK | Andrea Duda, DRK

Blutspender erscheinen zu ihrem vereinbarten Termin und bekommen von einem Blutspenderlotsen eine erste Einführung und Fragen zum gesundheitlichen Zustand gestellt: "Fakt ist, man sollte generell immer nur Blut spenden, wenn man sich gut fühlt." Natürlich wird während der Pandemie nochmal ein besonderes Augenmerk auf die gesundheitliche Verfassung der Spender gelegt. "Wir haben 12.000 Blutspendetermine in einem Jahr und bis jetzt gab es noch keinen Fall, bei dem ein Termin zu einem Spreader-Event geworden ist", sagt Stephan Küpper.

Anzahl der Blutspender in Siegen-Wittgenstein ist durch die Pandemie nicht zurückgegangen

Vor Ort tragen alle Mitarbeiter und auch die Blutspender einen Mund-Nasen Schutz. Desinfektionsspender sind aufgestellt und die Liegen befinden sich in einem größeren Abstand als zuvor. Der HB-Wert, ein Eisenwert, der vorm Blutspenden bei jedem gemessen werden muss, wird nicht mehr über das Ohrläppchen gemessen, sondern über die Fingerkuppe. Dadurch kann der Abstand eingehalten werden. Zum Abschluss kriegt jeder Spender ein Lunchpaket mit nach Hause und "ein riesiges Dankeschön", unterstreicht Stephan Küpper.

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Die Zahlen der Blutspender sei wegen Corona nicht zurückgegangen. "Am Spenderwillen hat es nicht gemangelt. Wir haben durch Corona mit systembedingten Ausfällen zu kämpfen." Damit meint er die Spendetermine in Firmen , Universitäten oder Schulen, die durch die Corona-Pandemie ausfallen müssen. Das sind im Jahr fast 10.000 weniger Blutkonserven. "Deshalb haben wir auch nochmal zum Blutspenden aufgerufen", sagt der Pressesprecher.

Blutspende im Siegerland

"Ich muss sagen, dass der Spenderwillen im Siegerland sehr groß ist und es dort sehr solidarische Tendenzen gibt", sagt Stephan Küpper, der früher in Siegen studiert hat. Am 6. und 7. Januar stand das Blutspendemobil auf der Siegbrücke. Am 6. Januar waren es 26 Anmeldungen, 38 Leute haben letztendlich gespendet. Am 7. Januar waren es 20 Anmeldungen.

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"Wir können immer spontan auch Leute dazwischen schieben. Je nachdem müssen die Spender dann eine viertel Stunde warten", sagt Andrea Duda, die vor Ort zum Team des Deutschen Roten Kreuz gehört. Sie hat wahrgenommen, dass sich die Leute freuen würden mal raus zu kommen, "viele haben sich gefreut in dieser Zeit etwas Gutes tun zu können." Andrea Duda war schon öfter auf Terminen in Siegen mit dabei und hat viele bekannte Gesichter beim Spenden angetroffen. "Am 6. Januar waren wir mit den 38 Blutspendern sehr gut ausgelastet", sagt sie.

Terminvereinbarungen für die nächste Blutspende ist über die Website: blutspende.jetzt, möglich.

Weitere Blutspendetermine in Siegen und Umland sind:

St. Marien Krankenhaus Siegen: Dienstag, 12. Januar: 16:00 - 20:00 Uhr, Mittwoch, 13. Januar: 16:00 - 20:00 Uhr, Donnerstag, 14. Januar: 16:00 - 20:00 Uhr

DRK-Heim Eiserfeld: Mittwoch, 13. Januar: 15:00 - 19:30 Uhr

Dorfgemeinschaftshaus Burbach-Würgendorf: Donnerstag, 14. Januar: 16:00 - 20:00 Uhr

Bürgerhaus, Bad Berleburg: Freitag, 15. Januar: 17:30 - 20:30 Uhr.