Breitenbach. Die Waldgenossenschaft Breitenbach versucht, gefällte Bäume zu konservieren - eine Reaktion auf das Überangebot auf dem Holzmarkt.
Oberhalb des Schützenhauses Breitenbaches in Richtung Windrad treffen Spaziergänger auf ein grünes Gebilde. Was aussieht wie eine überdimensional große Garage, ist ein Lager für Bäume: Unter der grünen Folie lagern zahlreiche Festmeter Fichtenstämme. Der Borkenkäfer hat die Bäume befallen, die deshalb zügig aus dem Wald herausgeholt werden mussten.
Waldgenossenschaft testet Konservierung
Die Waldgenossenschaft Breitenbach hat ein Folienlager zur Holzkonservierung angelegt. Mit Hinweisschildern erklärt die Waldgenossenschaft dem Waldbesucher, das unter der Folie frisch befallenes Käferholz liegt. Die Waldgenossenschaft Breitenbach testet ein Verfahren, Holz unter sauerstoffarmen Bedingungen zu konservieren. Dafür ist es wichtig, dass die Folie intakt bleibt und nicht beschädigt wird. Nur so haben Pilze und Insekten keine Möglichkeit, die Holzqualität zu verschlechtern.
Obwohl nur millimetergroß, bringen Borkenkäfer im Gemeinschaftsangriff auch stattliche Fichten großflächig zum Absterben. Sie sind imstande, Landschaftsbilder in kürzester Zeit zu verändern. Statt tannengrüner Forste entstehen bräunlich-rote Baumgerippe. Im Wirtschaftswald fällen Forstwirtinnen und Forstwirte solche Bäume so schnell wie möglich.
Preise für Holz verfallen
In den letzten trocken-heißen Sommern haben sich die Borkenkäfer massenhaft vermehrt. Das führt zu massiven Ertragsverluste für private und öffentliche Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer: Die Holzqualität ist gemindert, die Holzpreise verfallen wegen des Überangebotes, die Wiederbepflanzung ist kompliziert. Der Preis ist um die Hälfte gefallen, für befallenes Holz müssen Preisabschläge von weiteren 30 Prozent in Kauf genommen werden. Die Neupflanzungen werden teurer und pflegeintensiver.