Wilnsdorf. Zwölf Architekten sollen sich beteiligen können. Die Entscheidung über die Sieger fällt im Mai.

11.5 Millionen Euro investiert die Gemeinde Wilnsdorf in den Neubau der Grundschule am Höhwäldchen . Bis 5. Januar werden sich Architekten bewerben können, dann erfolgt die Auswahl der zwölf Bewerber, die am Architektenwettbewerb teilnehmen können.

Dem Preisgericht gehören Architekten aus Dortmund, Aachen, Köln, Bonn, Freudenberg sowie Prof. Dr. Lamia Messari-Becker von der Siegener Uni sowie die in der Wilnsdorfer Gemeindeverwaltung tätigen Architekten Daniela Fischer und Tillmann Henrich an. „Das ist für alle ein spannender Prozess“, sagte Volker Langenbach jetzt im Rat. Sein Kölner Büro ist mit der Betreuung des Wettbewerbs beauftragt worden. Hier gibt es mehr Artikel und Bilder aus dem Siegerland

Grüne Schule

Der Gemeinderat gab jetzt grünes Licht für den Wettbewerb. Geschaffen werde so die Möglichkeit, „ein sehr schönes Gebäude zu errichten“, sagte Bürgermeister Hannes Gieseler . „Wir haben die Latte sehr hoch gelegt“, glaubt Kämmerer Daniel Denkert . So soll der Passivhausstandard eingehalten werden und das Niederschlagswasser durch Dachbegrünung aufgefangen und weiter genutzt werden, zum Beispiel für die Toilettenspülung.

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Pluspunkte bringen die Verwendung nachhaltiger Dämmstoffe und der Einsatz von Holz als Baustoff. Matthias Lohmann (Grüne) regte an, möglichst große Dachflächen zu schaffen, um Platz für Photovoltaikanlagen zu gewinnen. Der erzeugte Strom könne für die Ausleuchtung des Gebäudeumfelds und des Schulwegs zum Busbahnhof beim Gymnasium verwendet werden. Volker Langenbach riet von allzu präzisen Festlegungen ab Für Module von Photovoltaikanlagen könnten sich außer den Dächern auch Fassaden eignen. Ekkehard Blume (Grüne) forderte, auch den Einsatz von Erdwärme zu prüfen, den Baumbestand zu erhalten und auch eine Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge vorzusehen. Klaus Grünebach (CDU) signalisierte Zustimmung: „Da haben Sie uns an Ihrer Seite.“

Bezahlbare Schule

Matthias Lohmann (Grüne) fragte, ob die Gemeinde sich eine Investition in dieser Größenordnung in Pandemiezeiten überhaupt leisten könne. „Wir müssen uns nichts vormachen“, antwortete Kämmerer Daniel Denkert, die Gemeinde werde sich für diesen Schulbau weiter verschulden. Wilnsdorf sei aber auch nicht überschuldet – dann bekäme die Gemeinde bei Banken nämlich keine Kredite mehr. „Momentan kommen wir noch einigermaßen gut durch die Krise.“ „Es trifft uns nicht so hart wie manche andere Kommune“, bestätigte Bürgermeister Hannes Gieseler, „gar nichts mehr zu machen, wäre aber auch nicht der richtige Ansatz.“

Für den Architektenwettbewerb schüttet die Gemeinde zwar Preisgelder in Höhe von 52.000 Euro aus, außerdem kostet der Wettbewerb selbst auch Geld. Auf der anderen Seite, so erfuhr es Andreas Weigel (BfW/FDP) auf seine Nachfrage, erbringen die preisgekrönten Architekten mit ihrem Wettbewerbsbeitrag auch Planungsleistungen, die die Gemeinde nicht mehr woanders in Auftrag geben muss. Unter dem Strich, so der Bürgermeister, führe das zu einer Ersparnis von 185.000 Euro.

Angenehme Schule

Auf dem Grundstück am Höhwäldchen, das in der Nachbarschaft von Gymnasium, Sportplatz, Tennisanlage und Altenpflegeheim Haus Höhwäldchen liegt, sieht der noch geltende Bebauungsplan den Neubau eines Hotels oder eines Hallenbades vor. Geplant werden soll eine zweieinhalbzügige Schule mit zehn Unterrichtsräumen, je vier Räumen für Differenzierung, Inklusion und erweiterte Lernbereiche sowie zwei Mehrzweckräume, außerdem Räume für die Lehrkräfte, Foyer, Mensa und Lernküche und eine Sporthalle.

Zeitplan

Das Preisgericht entscheidet am 7. Mai. Danach wird die Gemeinde mit einem der Preisträger über den Planungsauftrag verhandeln. Für die Planung ist ein Zeitraum von einem Jahr veranschlagt.

Die bis zu zwölf Wettbewerbsarbeiten sollen vom 10. bis 21. Mai im Foyer des Festhalle ausgestellt werden.

Für den offenen Ganztag werden drei Betreuungsräume sowie Räume für Leitung und Team vorgesehen. Ausdrücklich als Option eingeräumt wird die Verbindung von Unterrichts- und Betreuungsräumen in „Clustern“. Dadurch würde ein „ganzheitlicher Lern- und Lebensraum“ geschaffen. Insgesamt, so die Auslobung, soll ein „freundlicher und angenehmer Ort des gemeinsamen Lebens und Lernens“ entstehen.

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