Siegerland. Keine Tage der offenen Tür, keine Infoabende – in Zeiten von Corona müssen Schulen umdenken. Wir präsentieren unseren jährlichen Überblick.

Hier ein paar Klassen in Quarantäne, dort ein paar Lehrkräfte. Hybrid-, Distanz-, Präsenzunterricht im Wechsel, ein paar Tage Weihnachtsferien mehr, kein schulfreier Rosenmontag: Das Schuljahr ist unübersichtlich. Nicht nur für die, die vielleicht im letzten Jahr vor Abschlussprüfungen sind. Sondern auch für Eltern, die sich gemeinsam mit ihren Kindern Gedanken machen, an welcher Schule es für sie nach den Sommerferien weitergehen soll: keine Infoabende, keine Tage der offenen Tür. Wir wollen, wie jedes Jahr, mit einer Entscheidungshilfe unterstützen: in unseren gedruckten Ausgaben mit kurzen Schulporträts auf Doppelseiten, online mit einer ausführlicheren Version.

Kein Ersatz für persönlichen Eindruck

Die Gymnasien in Siegen haben sich frühzeitig darauf verständigt, auf Tage der offenen Tür zu verzichten. Stattdessen gibt es Filme, virtuelle Rundgänge und weitere Informationen im Netz „Das ersetzt nicht den persönlichen Eindruck“, sagt Rüdiger Käuser, Leiter des Fürst-Johann-Moritz-Gymnasiums , „vor allem nicht für die Kinder.“ Ob und wie sich das auf die Anmeldezahlen niederschlägt, werden die Schulen im März wissen. Gerade in Siegen gibt es den Wettbewerb zwischen den Schulen: „Die Eltern machen sich sonst von November bis Januar auf die Reise“, berichtet Rüdiger Käuser, „wir haben hier in der Stadt ein sehr breites Angebot.“

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Eckhard Göbel, Leiter des Gymnasiums Netphen, hat den Hebel schon einmal umlegen müssen: Den „Wichtelnachmittag“, den die Fünftklässler zum Kennenlernen für die Kinder des vierten Schuljahrs an den Grundschulen veranstalten, ist erst aus dem Lockdown-November in den Dezember verschoben worden – doch da geht nun auch nichts. Erstmals gibt es Spiele und Basteln nun digital. Ein richtiger Tag der offenen Tür ist immer noch für den Januar geplant, „wir bereiten den parallel auch digital vor.“

Gedrucktes spielt jetzt eine größere Rolle. Beide weiterführenden Schulen in Netphen haben wieder eine gemeinsame Broschüre herausgegeben. Andrea Benito, die Leiterin der Sekundarschule, wird zusätzlich auf den Film setzen: das klassische Video auf der Homepage, auf Youtube soll so etwas wie Interaktion möglich werden, in den Kommentaren. Auch Eckhard Göbels Team plant mit einem virtuellen Schulrundgang auf dem Youtube-Kanal des Gymnasiums.

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Digitale Schul-Rallye

„Wir hatten geahnt, dass das auf uns zukommt“, sagt Joachim Steinebach, Rektor der Carl-Kraemer-Realschule in Hilchenbach – eine der nicht wenigen Schulen, für die die jährlichen Anmeldezeiten gelegentlich Zitterpartien werden, weil zu wenig Kinder angemeldet werden. Das Online-Angebot wurde auch dort erweitert. „Persönliche Gespräche und Führungen im kleinen Rahmen sind immer noch möglich.“ In Stift Keppel gibt es den Schulrundgang virtuell, aber interaktiv, und die Schulrallye digital. „Wir setzen mal noch auf den Januar“, sagt Schulleiter Dr. Jochen Dietrich . Vielleicht ist dann doch noch eine Info-Veranstaltung möglich. „Wir können mit der Lage und den Gebäuden der Schule punkten“, weiß er, vor allem bei den „noch etwas Unentschlossenen“. Das Stift mit Garten und Wiesen, Kirche und Konventsaal - das kann nun einmal keine Broschüre erlebbar machen.

„In der Tat ist das alles dieses Jahr nicht einfach“, sagt Uwe Rinsdorf, Leiter der Realschule Wilnsdorf , „wir müssen für Vieles neue Wege finden.“ Zunächst einmal die Online-Vorstellung, aber immer noch die Hoffnung, im Januar Gäste wenigstens in kleinen Gruppen durch die Schule führen zu dürfen.

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