Netphen. Joshua und Silas Stoffers aus Netphen, 13 und 14 Jahre alt, haben ein Logbuch zur Corona-Krise geschrieben: 341 Seiten von Frühjahr bis November.

Einen besonderen Beitrag über die Corona-Pandemie wird das Stadtarchiv Siegen in seinen Bestand aufnehmen: Die Netphen er Brüder Joshua (14) und Silas (13) Stoffers haben von der Zeit des ersten Lockdowns bis in den November – unterstützt von ihrem Großvater Werner Graf – ein Logbuch über das Geschehen geschrieben. Das Ergebnis sind 341 DIN A4-Seiten.

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„Es ist ein winzig kleines Virus , das den Globus im Würgegriff hält: Es würgt das gesamte öffentliche Leben ab, würgt die Wirtschaft ab und würgt nicht zuletzt unzählige Menschen insbesondere in der Kultur ab“, heißt es in einer Mitteilung. In dieser Situation begann während des Lockdowns im Frühjahr die Arbeit am Projekt „Logbuch“. „Der Impuls ging dabei von unserem Opa Werner Graf aus, der das Projekt in den vergangenen Monaten begleitete“, erzählen die beiden Gymnasiasten.

Corona-Logbuch: Impulse und Unterstützung von Großvater Werner Graf

„Als sich die Konturen der Pandemie immer deutlicher abzuzeichnen begannen, war ich fasziniert von dem Gedanken, in meinem hohen Alter noch Zeuge eines wahrhaft historischen Geschehens zu werden, das global abläuft und mit gravierenden Folgen für nahezu alle Lebensbereiche verbunden ist“, berichtet der Studiendirektor im Ruhestand. Fast 35 Jahre Jahre lang hat Werner Graf am Evangelischen Gymnasium in Weidenau Latein und Erdkunde unterrichtet. Als die Dimensionen klar wurden, „habe ich mit meiner Faszination die beiden Enkel ‚infiziert‘“.

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Die Motivation des Trios, das Corona-Virus einmal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, basierte also nicht zuletzt auf der Tatsache, dass es sich um eine Gesundheitskrise extremen Ausmaßes handelt. Außerdem war den dreien klar, dass es sich um eine Krise handelt, die weltweit Maßnahmen in bisher unbekanntem Umfang ausgelöst hat – und die weltweit die Wirtschaft lähmt und zu einem massiven Konjunktureinbruch führen wird.

Netphener Brüder Joshua und Silas Stoffers übergeben Corona-Logbuch an Stadtarchiv

Darüber hinaus sind da natürlich die vielen Todesopfer , die die Pandemie gefordert hat „und weiter fordern wird, da ihr Höhepunkt auch im November noch längst nicht erreicht ist“, heißt es weiter. Die Gesundheitssysteme vieler Länder seien überfordert, das öffentliche Leben in zahlreichen Staaten komme zeitweise praktisch zum Erliegen. „Zudem waren wir motiviert dadurch, dass wir wissen wollten, was wir persönlich dazu beitragen können, um die Infektionskette zu unterbrechen“, so Joshua und Silas Stoffers . Zeit dazu sei während des Homeschoolings ausreichend gegeben gewesen.

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Ein zusätzlicher Motivationsschub entstand durch den Aufruf des Archivars der Stadt Siegen , ihm Notizen und Fotos zu schicken, die die Entwicklung der Pandemie dokumentieren. „Wir haben uns dann bewusst auf die überregionale und globale Berichterstattung beschränkt, da wir davon ausgehen, dass die wichtige Dokumentation vor Ort von den hiesigen Medien hervorragend abgedeckt wird“, so die Teenager weiter.

Mitte November war es dann soweit: Joshua und Silas Stoffers konnten das umfangreiche Dokument fertigstellen und es für den späteren Druck einreichen. Gemeinsam mit ihrem Großvater und „Spiritus Rector“ Werner Graf freuen sie sich, bald das fertige Exemplar dem Archiv der Stadt Siegen übergeben zu können.

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