Siegen. Im Corona-Tagebuch wollen wir die Coronakrise und die Lockdown-Folgen ganz nah aus der Perspektive der Betroffenen beleuchten.

Wir empfinden die aktuelle Situation als besonders belastend, da Patienten mit schwerwiegenden Erkrankungen zusätzlich isoliert werden müssen, wenn beim routinemäßig vorgenommenen Schnelltest eine Infektion erkannt wird. Gleichwohl gilt, dass Patienten, Angehörige und auch Pflegende gleichsam von der strikten Besuchsregelung mental belastet werden; natürlich ist ein Besuch bei Menschen im kritischen Zustand weiterhin möglich, während bei frischoperierten Patienten erst nach fünf Tagen Angehörige kommen dürfen. Wir versuchen dann durch digitale Medien Abhilfe zu schaffen.

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Erschwerend kommt hinzu, dass immer mehr Kollegen in Kontaktquarantäne müssen und sich dadurch die Personalsituation zuspitzt. Durch die Zugangsbeschränkungen wird dieser Zustand zumindest gedämpft. Hier müssen wir sehr viel Aufklärungsarbeit leisten.

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St. Marien-Krankenhaus Siegen: Starkes Miteinander in der Corona-Krise

Besonders dankbar bin ich für das sehr gute Miteinander auf unserer Intensivstation . Die vielen Monate der Ausnahmesituation haben uns ganz sicher mehr zusammengeschweißt; wir freuen uns aber auch über die gute interdisziplinäre Zusammenarbeit in unserem Krankenhaus . Einen ersten Lichtblick erleben wir jetzt durch die Ankündigung eines Impfstoffs , der uns ganz sicher dabei helfen wird, die akute Krise zu überwinden. Wir hoffen aber auch, dass am Ende der Ausnahmesituation – jenseits der Sonntagsreden – mehr Wertschätzung insbesondere den Pflegeberufen entgegengebracht wird.

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