Hilchenbach. In Hilchenbach haben Rainer Fränzen und Werner Halft zu Halloween einen gruseligen Escape-Room geschaffen. Für Kinder geht es auf Süßigkeitenjagd

Es ist stockdunkel. Hallender Donner und Wolfsgeheul sind die einzigen Geräusche, die an dein Ohr dringen. Die einzigen? Nein, da ist noch diese grausige Stimme, die irgendetwas unverständliches murmelt. Dein Kopf schmerzt, du hast Angst, doch du versuchst angestrengt, nicht in Panik auszubrechen. „Menschenfleisch“, flüstert da jemand in der Finsternis.

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Was klingt, wie eine Szene aus einem klassischen Gruselfilm, spielt sich in Wahrheit in dieser Woche in Hilchenbach ab, genauer gesagt in einem Zelt in der Bruchstraße . Und das gleich mehrmals am Tag. „Spielen“ ist hier – glücklicherweise – genau der richtige Ausdruck, denn es handelt sich um das neueste Escape-Game aus dem Hause Re-Doppelpunkt. Noch bis Samstag, 31. Oktober, können Gruselfans und Rätselliebhaber das Abenteuer erleben, das Rainer Fränzen und Werner Halft exklusiv für das diesjährige Halloween-Fest entwickelt haben.

Gruselabenteuer mit Hilchenbacher Lokalgeschichte

Mit mobilen Escape-Rooms haben Fränzen und Halft bereits Erfahrung. Zum Tag des Denkmals entwickelten sie eines, das sich um einen Hilchenbacher Bergmann dreht. Rainer Fränzen hat die Alte Menage in Müsen erworben und möchte dort einen dauerhaften Escape-Room eröffnen. Auch ein Online-Spiel haben die beiden bereits herausgebracht. Sie sind beide selbst Rätselfans, ihr Markenzeichen ist es, ihre Spiele und Geschichten mit der lokalen Historie zu verbinden. Dieses Konzept wenden sie nun auch bei der Grusel-Variante an.

Werner Halft habe die Idee gehabt, ein „kleines Halloween-Ding“ zu veranstalten, erzählt Rainer Fränzen. „Er hat Pech gehabt, ich habe Ja gesagt.“ Und wenn Re-Doppelpunkt ein Escape-Game entwickelt, dann richtig. Das bedeutet für Fränzen und Halft in erster Linie etwas „eigenes und emotionales“ – und kein „Plastikprodukt aus der Retorte“.

Die Handlung dreht sich um Johann Heinrich Jung-Stilling. Angedockt an die historischen Fakten haben die beiden eine fiktive Geschichte um einen düsteren Ziehbruder, unheimliche Mönche und einen okkulten Reinigungsservice entwickelt. „Der Lebenslauf von Jung-Stilling bietet genau diese Lücken an“, erzählt Werner Halft, der federführend für den Plot verantwortlich ist.

Corona-konformer Escape-Room

Das Zelt gehört zu dem Hilchenbacher Geschäft Butterfly, das der Lebensgefährtin von Werner Halft gehört. Eigentlich dient es als Sonderverkaufsfläche. Den Wechsel von Sommer- zu Winterkollektion konnten Fränzen und Halft nun für ihr Halloween-Angebot ausnutzen. Mit Requisiten aus dem umfangreichen Fundus des Filmemachers Fränzen haben sie darin eine beeindruckende Kulisse für das Gruselabenteuer geschaffen.

Werner Halft (links) und Rainer Fränzen laden ins Grusel-Zelt in die Bruchstraße.
Werner Halft (links) und Rainer Fränzen laden ins Grusel-Zelt in die Bruchstraße. © Tim Haacke

„Wir haben es von Anfang an so konzipiert, dass es in der höchsten Corona-Stufe spielbar ist“, sagt Werner Halft. Maximal fünf Personen dürfen gleichzeitig versuchen, zu entkommen. Desinfektionsmittel warten am Start auf die Spieler und der Escape-Room verläuft nur in eine Richtung, Gruppen begegnen sich also nicht.

Nur diese Woche in Hilchenbach

Wie jedes Escape-Game von Re-Doppelpunkt ist auch „der Fluch des Jung-Stilling“ nach dem Prinzip der „Closed World“ kreiert, das Abenteuer ist demnach ohne jegliche Vorkenntnisse spielbar. Wer jedoch andere Spiele von Fränzen und Halft kennt oder sich mit der Geschichte des Hilchenbacher Arztes auskennt, könnte durchaus auf einige versteckte Anspielungen stoßen.

Grusel und Süßigkeiten

Ab 15 Uhr beginnt die Flucht jeweils zur vollen Stunde, 45 Minuten haben die Spieler Zeit, der Eintritt beträgt 10 Euro pro Person. Schon ab zehn Jahren dürfen Spieler teilnehmen, bei unter 15-Jährigen empfehlen die Verantwortlichen allerdings eine Aufsichtsperson. In den Abendstunden sei die Atmosphäre besonders schön, so die Grusel-Meister.

Zwischen 11 und 14 Uhr können sich Kinder ab vier Jahren in Begleitung eines Erwachsenen in dem Zelt austoben. Bei diesem Abenteuer geht es jedoch nicht um Rätsel und Flucht, sondern um die Jagd auf versteckte Süßigkeiten. Der Eintrittspreis dafür beträgt fünf Euro.

Die Anmeldung erfolgt über die Webseite www.rescape-games.de oder per Whatsapp unter 01573 23 96 436.

Über weitere Inhalte und die Rätsel soll an dieser Stelle noch nichts verraten werden, deshalb nur so viel: Wer die Möglichkeit zur Teilnahme hat, sollte sich dieses liebevoll inszenierte Fluchtabenteuer nicht entgehen lassen. Und auch wenn es schade ist, dass sich das Gruselabenteuer nur in dieser Woche im Zelt in der Bruchstraße abspielt, darf man schon auf die nächsten Einfälle von Rainer Fränzen und Werner Halft gespannt sein.

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