Siegen-Wittgenstein. Die Waldbesitzer in Siegen-Wittgenstein haben große Sorgen. Sie leiden nicht nur unter den Folgen von drei trockenen Sommern.
Beim traditionellen Erntedankgespräch im Kreishaus sprachen die Vertreter der Land- und Forstwirtschaft gegenüber der Kreisverwaltung und Behördenchef Landrat Andreas Müller sehr unterschiedliche Themen an: Die unklare Neuauflage der Ende 2019 ausgelaufenen „Burbacher Vereinbarung“ stand am Anfang der Diskussion. Die vor mehr als 20 Jahren getroffene Vereinbarung regelt den Schutz, die Nutzung und den Umgang mit den Flora-Fauna-Habitat-Gebieten rund um Burbach und Neunkirchen. Alle Beteiligten bekräftigten den Willen, den durch Covid-19-Auswirkungen ins Stocken geratenen Gesprächsprozess wieder aufnehmen zu wollen.
Waldgenossen: Hohe Kosten, wegbrechende Einnahmen
Die meisten Sorgen breitet der Wald in Siegen-Wittgenstein. Die großen Herausforderungen zur klimagerechten Neubewaldung, die Auswirkungen der Futterknappheit nach drei trockenen Sommern in Folge für die Land- und Forstwirtschaft wie aber auch mögliche neue Wertschöpfungen für den Wald beschäftigten die Runde. „Wo wir mit den überschaubaren Mitteln des Kreises Hilfestellung leisten können“, so Landrat Müller, „sind wir dabei.“ Er und Dezernent Arno Wied hörten sorgfältig zu, als es um die Belastungen für die ehrenamtlichen Vorstände der Waldgenossenschaften im Spannungsfeld um wegbrechende Einnahmen, hohe zu erwartenden Aufforstungskosten und jagdliche Herausforderungen ging. Gerade die Umstellung von Holzvermarktung und Beforstung seien weitere umfängliche Herausforderungen, so Lothar Klein, Vorsitzender des Waldbauernverbandes.
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Schweinepest betrifft den Kreis nur unwesentlich
Kreisveterinär Dr. Ludger Belke berichtete über die Vorbereitungen und Notwendigkeiten zur heranrückenden Afrikanischen Schweinepest (ASP). Siegen-Wittgenstein sei von den negativen Folgen des Schweinemarktes nur unwesentlich betroffen, aber für den Fall der Fälle gut vorbereitet. Die Herausforderungen der Schweinepest-Seuchenabwehr, angepasste Reh- und Rotwildbestände für den neuen Waldaufbau und die Beratung und der Abschluss geeigneter Jagdpachtverträge wurden besprochen.
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Zum Abschluss betonten die Teilnehmer die große Bedeutung des jährlichen Treffens. Diese Gespräche trügen zu einem unkomplizierteren Umgang zwischen Landwirtschaft und Kreishaus bei. Im Foyer des Kreishauses hatte Landfrau Ellen Hillmann eine „Erntedank-Ecke“ bestückt.
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