Hilchenbach. Zum Angebot von alf gehören in Hilchenbach neben Wohnungen auch Kitas und der AliBaba-Laden.

„alf“ steht heute für für „Alternative Lebensräume“, ist eine gemeinnützige Gesellschaft, mit den Tätigkeitsschwerpunkten Bildung und Qualifizierung, Integration in die Arbeitswelt, betreute Wohnformen, Kindertagesstätten und den Kinder-Secondhand-Läden AliBaba. Das „f“ steht um Ursprungsnamen für „Frauen“ – denn hervorgegangen ist das Sozialunternehmen aus der 1990 gegründeten Obdachlosen- und Nichtseßhaftenhilfé für Frauen.

Wiedereinstieg in den Beruf erleichtern

Diese Wurzeln von alf sind in Hilchenbach nachvollziehbar: Die GmbH hat das Wohnhaus in der Herrenwiese, in dem sie mit einem AliBaba-Laden gestartet ist, im Jahr 2017 gekauft. Sie vermietet darin fünf Wohnungen an Frauen, die von Wohnungsnot bedroht oder schon wohnungslos waren. „Es geht uns immer darum, Menschen dabei zu unterstützen, ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen“, sagte alf-Geschäftsführerin Sonja Becker bei einem Besuch der Grünen.

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Frauen seien nach wie vor immer wieder vor besondere Herausforderungen gestellt. Deshalb, so Sonja Becker, seien auch die Kita-Angebote so ausgelegt, dass auch Randzeiten angeboten würden ab 6.30 Uhr bis teilweise 21 Uhr. Die Wohnungsangebote seien so ausgelegt, dass sie „schönes Leben“ ermöglichen: „Wir achten auf ein angenehmes, sicheres Wohnumfeld, bieten Beratung und Unterstützung bei allen Aktivitäten des täglichen Lebens und tragen so dazu bei, dass das Grundrecht auf gutes Wohnen Wirklichkeit werden kann.“ Die Kinder-Secondhand-Läden AliBaba schließlich seien deshalb von großer Bedeutung für alf, weil sie den Wiedereinstieg von Frauen ins Berufsleben und die gesellschaftliche Teilhabe erleichtern können.

Wohnraum und Kitas – Strandort für „Hannes“ in Sicht

„Wir suchen auch in Hilchenbach geeignete Immobilien, die wir erwerben wollen, um weiteren Wohnraum anbieten zu können“, sagte Sonja Becker. „Dass sich die Kommunen weitgehend aus dem sozialen Wohnungsbau verabschiedet haben, ist aus unserer Sicht überaus bedauerlich.“ Im Bereich der Kinderbetreuung sei der Fachkräftemangel ein „Riesenproblem“: „Derzeit suchen wir auch für die Kita Hannes Personal.“ Die alf-Gesellschaft sei auch bereit, neben Hilchenbach („Hannes“) und Dahlbruch („Wicki“) eine neue Kita in Helberhausen zu betreiben – möglicherweise als Filiale einer anderen Kita, falls die Anmeldezahl von mindestens 20 Kindern nicht auf Anhieb zustande kommt. „Wir sind immer zu Gesprächen bereit, die darauf zielen, die Betreuungslandschaft der Stadt und ihrer Dörfer zu verbessern.“

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Für „Hannes“ sind derzeit Sondierungen für einen endgültigen Standort im Gange. Sonja Becker zeigte sich zuversichtlich, dass die Standortfrage zeitnah geklärt werden könne, will aber derzeit keine Einzelheiten bekannt geben: „Wir werden uns beizeiten erklären, möchten aber im Vorfeld keine neuen Standortdiskussionen auslösen.“

Grüne Idee: Urban Gardening mit Keppels Früchtchen

Zum Abschluss des Gesprächs, das im Garten des Second-Hand-Ladens stattfand, kam die Frage auf, ob hier nicht noch etwas Neues entstehen könne: „Das ist ein tolles Grundstück für ‚urban gardening‘“, regte Karsten Barghorn von den Grünen an: „Hier kann man richtig gut und naturnah gärtnern, vielleicht in Kooperation mit Keppels Früchtchen.“

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