Siegen-Wittgenstein. Der Schutz der rund 250 Helfer könne nicht gewährleistet werden – und die DRKler werden in Siegen-Wittgenstein im Ernstfall dringend gebraucht.

Die Herbstkleidersammlung des DRK-Kreisverbands Siegen-Wittgenstein muss zum Schutz der Helfer ausfallen. „Gerne wären wir zu einem Stück Normalität zurückgekehrt und hätten die Herbstkleidersammlung durchgeführt“, so DRK-Vorstand Dr. Martin Horchler. Nach reiflicher Überlegung sei man aber zum Schluss gekommen, dass das Risiko aktuell zu hoch sei für die Ehrenamtlichen.

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Man könne den Schutz der Helfer nicht lückenlos gewährleisten, weil Abstand untereinander nicht immer gewährleistet werden könne. Bei der Altkleidersammlung nehmen nach Angaben des DRK rund 250 Ehrenamtliche von und befreundeten Organisationen teil, viele davon Jugendliche. „Einen Mundschutz hätten unsere Helfer zwar tragen können, die körperlich anstrengende Sammeltätigkeit wäre aber ein zusätzlich erschwerendes Kriterium gewesen, den Mundschutz permanent aufzubehalten, so Horchler.

Systemrelevante Helfer in Siegen-Wittgenstein keinem vermeidbaren Risiko aussetzen

Zudem seien viele der Ehrenamtlichen in Pflegeberufen, Krankenhäusern oder im Rettungsdienst tätig – „die Ausmaße die eine Mehrfachinfektion hier und in den eigenen Familien anrichten könnte, sind zu risikoreich“, so Kreisrotkreuzleiter Stefan Bassil. Im Katastrophenfall müssten die DRKler einsatzfähig bleiben – gerade in der Pandemie. Sollten die Fallzahlen rapide nach oben gehen, „brauchen wir genau diese Menschen, um unsere Infrastrukturen zu gewährleisten.“

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Denn dies seien die Helfer, die das Kredenbacher Krankenhaus reaktiviert hätten, die Schutzmaterialien herbeischaffen, Corona-Tests durchführen und im Ernstfall zur Stelle stehen – „wir brauchen diese Menschen!“, betont Bassil. Man könne sie deshalb nicht einem vermeidbaren Risiko aussetzen, „auch wenn wir dringend die Erlöse aus der Altkleidersammlung benötigen“.

DRK Siegen-Wittgenstein nimmt seine Vorbildfunktion ernst

Als Wohlfahrtsverband und Hilfsorganisation nehme das DRK seine Vorbildfunktion ernst und bittet die Bevölkerung um Verständnis und Unterstützung: Kleiderspenden können weiter in die Container geworfen werden. Man werde verstärkt für regelmäßige Leerungen sorgen.

Standorte der Kleidercontainer auf www.kleidercontainer.drksiwi.de. Sind die Behälter voll, Hinweis ans DRK: 0271/33716-0, .

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