Siegerland. 40 VWS-Busfahrer legen die Arbeit nieder. Verkehrsbetriebe dünnen Fahrten in Siegen so aus, dass Schülerverkehr möglichst nicht betroffen ist.

Etwa zehn Prozent aller Busfahrten im Siegen-Wittgensteiner Linienbündel Mitte sind am Donnerstag, 8. Oktober, wegen des Warnstreiks ausgefallen. Die Gewerkschaft Verdi hatte das Fahrpersonal der Verkehrsbetriebe Westfalen Süd (VWS) in der aktuellen Tarifauseinandersetzung zur Arbeitsniederlegung aufgerufen, die rund 40 VWS-Fahrer kamen dem auch weitgehend nach.

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„Es ist ganz gut gelaufen“, so der zuständige Gewerkschaftssekretär Bernd Balzer – den Betrieb stilllegen gehe in Siegen und Umgebung leider nicht, weil nicht nur die VWS den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) als Konzessionsinhaber bedient, sondern in ihrem Auftrag auch Tochterunternehmen der Wern-Group fahren. Für deren Personal gibt es aktuell laut Balzer ebenfalls eine Tarifrunde, der private Omnibusbereich sei im Siegerland aber nicht gewerkschaftlich organisiert, daher könne man ihn auch nicht bestreiken.

Mehrtägiger Organisationsaufwand für möglichst reibungslosen Schülerverkehr

Für die VWS bedeutete der Warnstreik enormen, mehrtägigen Organisationsaufwand im Vorfeld, um die Auswirkungen auf die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten. Laut Betriebsleiter Gerhard Bettermann habe man die Umläufe der einzelnen Busse daraufhin angepasst, dass man auf bestimmten Linien Fahrten herausgenommen habe, die dann stattdessen dem Schülerverkehr zugute kamen. Das habe auch wie geplant und erwartet funktioniert, sagt Bettermann. Die „Schulbusse“ seien gefahren, mitunter kamen Schüler zu spät, die aus anderen Linien auf diese Fahrten umsteigen mussten.

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Die ausgefallenen Fahrten beträfen durchweg die Kernstadt Siegen und die Strecken, auf denen ohnehin mehrere Linien verkehrten und die Grundversorgung höher sei als in den Außenbereichen. Das Angebot war also streikbedingt ausgedünnt, war aber da, so der Betriebsleiter. Zudem habe man insbesondere in den Stoßzeiten der Schülerbeförderung, morgens und mittags, auch Verwaltungspersonal in den Fahrzeugen eingesetzt, um die Auswirkungen möglichst gering zu halten.

Fahrgastanzeige am ZOB Siegen auf Warnstreik aktualisieren enorm aufwändig

Seit zwei Tagen habe man das mit Hochdruck organisiert – dass beispielsweise die dynamische Fahrgastanzeige am Siegener ZOB auch wirklich nur die Fahrten anzeigt, die tatsächlich stattfinden, sei ein „Riesenaufwand“ gewesen, so Gerhard Bettermann. Am Tag vor dem Streik hatten die VWS eine Liste der ausfallenden Fahrten veröffentlicht, die auch in die entsprechenden elektronischen Systeme implementiert werden musste.

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Die Rückmeldungen auf der eigens geschalteten Informationshotline der VWS seien entsprechend inhaltlich-sachlich ausgefallen. „Am Ende haben unsere Kunden unter dem Warnstreik zu leiden, sie waren aber sehr verständnisvoll“, so Bettermann.

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