Eiserfeld. Etwa 90 Beschäftigte der Stadtverwaltung Siegen und des Entsorgungsbetriebs ESi unterstützen am Mittwoch den Warnstreikaufruf von Verdi.

Rund 90 Beschäftigte in Siegen sind am Mittwochmorgen, 7. Oktober, dem Warnstreik-Aufruf der Gewerkschaft Verdi vor dem Betriebsgebäude des Entsorgungsbetriebs der Stadt Siegen (ESi) gefolgt.

Auch interessant

Zu dem betriebsnahen Warnstreik waren alle Tarifbeschäftigten, Auszubildenden und Praktikanten bei der Stadt Siegen und der ESi GmbH aufgerufen. „Gestern wurde applaudiert – und heute zeigen die Arbeitgeber ihr wahres Gesicht“, so die Kritik von Verdi. „Man könne nicht hinnehmen, dass die Kosten der Pandemie zu Lasten der Beschäftigten gehen sollen. Menschen in systemrelevanten Berufen hätten den Laden am Laufen gehalten, jetzt immer noch kein Angebot vorzulegen, zeuge nicht von Wertschätzung gegenüber den stark belasteten Beschäftigten.

Demonstrationszug und Kundgebung in Siegen-Eiserfeld zur Skatehalle

Nachdem die Arbeitgeber im öffentlichen Dienst am 19. und 20. September 2020 in Potsdam auch in der zweiten von drei vereinbarten Verhandlungsrunden kein Angebot abgegeben haben, trafen sich am Mittwochmorgen die Teilnehmer um 7 Uhr vor dem ESi-Betriebsgelände Siegen am Goldammerweg. Im Rahmen eines kurzen Demonstrationszuges ging es zur „Boneyard Skatehalle“ der Calvary Chapel Siegen (CCS), hier fand gegen 9 Uhr die Abschlusskundgebung statt.

Auch interessant

Eine dritte und bisher letzte Verhandlungsrunde ist ab dem 22. Oktober geplant. Betroffen sind von den Verhandlungen beispielsweise Beschäftigte in kommunalen Kliniken, Seniorenzentren und Kindertagesstätten, bei der Müllabfuhr, den Sparkassen, den Städten, Gemeinden und Landkreisen, bei der Agentur für Arbeit sowie den Jobcentern und vielen anderen Dienststellen und Einrichtungen des Bundes wie dem Zoll oder der Rentenversicherung.

Gesundheitswesen und Pflege an eigenem Verhandlungstisch

Verdi fordert für die rund 2,3 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen unter anderem eine Anhebung der Einkommen um 4,8 Prozent bzw. einen Mindestbetrag von 150 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 100 Euro monatlich angehoben werden.

Auch interessant

Erwartet wird auch die Ost-West-Angleichung der Arbeitszeit. Darüber hinaus soll das Thema der Entlastung der Beschäftigten in den Tarifverhandlungen behandelt werden. Die besonderen Themen des Gesundheitswesens und der Pflege sollen an einem eigenen Verhandlungstisch eingebracht werden.

Mehr Nachrichten, Fotos und Videos aus dem Siegerland gibt es hier.

Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook.