Weidenau. Warnstreik am Kreisklinikum Siegen: Etwa 115 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter folgen am Mittwochmorgen dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi.
Rund 115 Beschäftigte des Kreisklinikums Siegen beteiligen sich nach Angaben der Gewerkschaft Verdi am Mittwochmorgen, 30. September, am Warnstreik. Verdi hatte die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vieler öffentlicher Einrichtungen dazu aufgerufen, nachdem die Arbeitgeber im Öffentlichen Dienst am 19. und 20. September in Potsdam auch in der zweiten von drei vereinbarten Verhandlungsrunden kein Angebot abgegeben hatten.
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Etwa von 8 bis 10 Uhr fanden Warnstreik und Kundgebung am Haupteingang des Kreisklinikums statt. „Insbesondere die Kolleginnen und Kollegen im systemrelevanten Gesundheitswesen mit seinen zahlreichen Berufen, die den Laden am Laufen gehalten haben, sind verärgert“, sagt Jürgen Weiskirch, Bezirksgeschäftsführer von Verdi Südwestfalen. Das Motto des Warnstreiks lautet angesichts der – verbalen – Anerkennung während der Corona-Krise „Im Frühjahr Held, jetzt kein Geld!“.
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Kreisklinikum Siegen: Beschäftigte streiken für bessere Bezahlung
Für die Krankenhäuser sind die Tarife des kommunalen Öffentlichen Dienstes die Leitlinie, sowohl für kirchliche als auch private Träger, die in der Regel zeitversetzt die dort erreichten Gehaltssteigerungen für die ihre Beschäftigten anpassen. Laut Gewerkschaft gebe es zudem seitens der Arbeitgeber eine immer noch nicht umgesetzte Zusage aus dem Jahr 2018 zu durchbezahlte Pausen im Wechseldienst und eine Erhöhung des Samstagszuschlags auf 20 Prozent. Speziell für die Pflege besteht darüber hinaus die Forderung nach einer Zulage von 300 Euro.
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Eine dritte und nach momentaner Planung letzte Verhandlungsrunde ist ab 22. Oktober vorgesehen. Betroffen sind beispielsweise Beschäftigte in kommunalen Kliniken, Seniorenzentren und Kindertagesstätten, bei der Müllabfuhr, den Sparkassen, den Städten, Gemeinden und Landkreisen, bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern und vielen anderen Dienststellen und Einrichtungen des Bundes wie Zoll oder Rentenversicherung.
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Siegen: Gewerkschaft Verdi fordert 4,8 Prozent mehr für Öffentlichen Dienst
Die Gewerkschaft Verdi fordert für die rund 2,3 Millionen Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen unter anderem eine Anhebung der Einkommen um 4,8 Prozent beziehungsweise einen Mindestbetrag von 150 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 100 Euro monatlich angehoben werden. Erwartet wird auch die Ost-West-Angleichung der Arbeitszeit. Außerdem soll das Thema „Entlastung der Beschäftigten“ in den Tarifverhandlungen behandelt werden.
Hinweis: In einer früheren Version war die Rede von 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Warnstreik, Verdi nannte am Nachmittag als Zahl 115.
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