Auch der neue Bürgermeister hat es nicht allein in der Hand, ob aus frischem Wind nur heiße Luft wird, meint Steffen Schwab.

Frischen Wind hat Edelgard Blümel angekündigt – gewählt wurde sie nicht. Die Mehrheit hat sich für Kyrillos Kaioglidis entschieden, den in Hilchenbach bekannteren, einheimischen Bewerber. Und damit gegen Veränderung?

Tatsächlich hat Hilchenbach erst zum zweiten Mal einen Mann aus dem eigenen Rathaus in die Chefposition gewählt. Der erste war Günter Schlabach, der vorher Kämmerer war und von 1999 bis 2004 als Bürgermeister amtierte. Alle anderen – auch die Stadtdirektoren vor 1999 – brachten den frischen Wind von außen und waren damit unterschiedlich erfolgreich. Wobei der jetzt scheidende Rat das zweifelhafte Privileg für sich in Anspruch nehmen kann, gleich zwei Bürgermeister verschlissen zu haben: 2015 Hans-Peter Hasenstab, 2020 Holger Menzel.

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Kyrillos Kaioglidis kann erfolgreich sein, wenn er sich auf die Zusammenarbeit mit dem Rat einlässt. Das zeigen die Wahlen in anderen Kommunen, in denen die Amtsinhaber bestätigt wurden. Dass Christa Schuppler in Wilnsdorf abgewählt wurde, ist auch eine Wirkung des Mehr-Parteien-Bündnisses im Rat gegen sie. Und in Netphen darf Paul Wagener seinen knappen Wahlsieg als Warnschuss verstehen – das Zeitfenster, zu einer Kooperation zu kommen, ist offen. Aber es wird sich irgendwann wieder schließen.

Natürlich können die Hilchenbacher Veränderung gebrauchen. Bürgermeister und Rat haben es gemeinsam in der Hand, dass aus frischem Wind, egal woher er kommt, keine heiße Luft wird.

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