Siegen. Die Stadt Siegen bekommt das silberne Zertifikat „fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ verliehen. An der goldene Auszeichnung wird gearbeitet.
Andreas Bittner fährt den Weg vom Bahnhof bis hoch zum Rathaus Oberstadt mit dem Fahrrad. Er hat kein E-Bike: „Da ist der Puls dann aber auch ganz schön weit oben“, sagt er lächelnd.
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Bittner ist Auditor beim Bundesverband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Er bringt eine Auszeichnung für die Stadt Siegen mit: Als erste Stadt in Westfalen erhält Siegen die Zertifizierung: „fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ – in Silber.
Das hat sich schon in Siegen getan
„In Siegen haben wir eine herausfordernde Lage für die Fahrradfahrer. Aber wir haben in den letzten drei bis vier Jahren viel dafür getan, dass wir in Sachen Fahrradfreundlichkeit besser werden“, sagt Bürgermeister Steffen Mues bei der offiziellen Übergabe des Zertifikats.
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Zum einen habe sich allgemein viel im Stadtbild für Fahrradfahrer verbessert: Fahrradschutzstreifen, optimierte Ampelschaltungen und Fahrradstraßen. Es gab aber auch explizit für die Mitarbeiter der Stadt Verbesserungen: „Wir haben letztes Jahr um diese Zeit das Fahrradleasing für unsere Mitarbeiter ins Leben gerufen. Bis jetzt haben von unseren 1500 Beschäftigten 250 Verträge abgeschlossen“, sagt Mues.
Das Zertifikat für Siegen
Das Zertifikat können kleine und große Unternehmen beantragen, aber eben auch ganze Stadtverwaltungen. „Es soll darum gehen was die Arbeitgeber ihren Mitarbeitern rund ums Thema Fahrrad bieten können“, sagt ADFC-Mann Andreas Bittner. Es wird seit 2017 EU-weit vergeben, in Deutschland durch den ADFC. „119 Unternehmen wurden bereits zertifiziert. In NRW sind es mittlerweile 32 Zertifikatsträger.
Arbeit des Arbeitgebers
„Arbeitnehmer: ‘Wo ist mein Dienstfahrrad?’ Arbeitgeber: ‘Wir haben keine Duschen.’“ Damit würde es in den meisten Fällen anfangen, sagt Andreas Bittner vom ADFC.
Der Arbeitgeber solle sich mit seinen Mitarbeitern befassen und ihnen dadurch das Fahrradfahren zur Arbeit so attraktiv wie möglich gestalten, erklärt er.
Seit Verabschiedung des Haushalts im Frühjahr stand die Idee im Raum, „fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ zu werden. „Wir als Abteilung Personal und Organisation, und die Abteilung für Straße und Verkehr haben uns dazu zusammengesetzt und dann bemerkt, dass wir viele Kriterien für das Zertifikat gar nicht erfüllen“, erzählt Dirk Helmes, Leiter der Personalabteilung. Daraufhin wurde Andreas Bittner nach Siegen eingeladen. Der stellte fest, dass die Stadt doch besser dasteht als gedacht. „Es gibt insgesamt 55 Arbeitspunkte, die auf sechs Arbeitsfelder aufgeteilt sind. In jedem Feld müssen Punkte abgedeckt werden“, erklärt Andreas Bittner.
Das wurde für das Zertifikat in Siegen getan
Nach seinem Besuch wurde eine To-Do-Liste erstellt: Beide Abteilungen kooperierten dabei, diese Liste abzuarbeiten. „Wir haben Pläne ins Intranet geladen, auf denen verschiedene Fahrradstrecken zu finden sind, die den neuen Mitarbeitern zeigen sollen, wie sie am besten zur Arbeit kommen können“, sagt Felix Hammerschmidt, Fahrradbeauftragter der Stadt aus der Abteilung Straße und Verkehr.
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Am 9. September prüfte dann Andreas Bittner die Fahrradfreundlichkeit der Stadt Siegen und vergab jetzt die Auszeichnung in Silber. „Da ist noch ein bisschen Luft nach oben, zum Beispiel bei den Abstellanlagen. Außerdem sollte noch ein bisschen mehr Motivation zum Fahrradfahren gestreut werden. Das könnte man gut durch Workshopangebote schaffen“, sagt der Fahrradexperte.
In drei Jahren eventuell das nächste Zertifikat für Siegen
Felix Hammerschmidt freut sich über die Auszeichnung und verkündet, dass die Pläne für das goldene Zertifikat schon in der Schublade lägen: „Wir planen Schließanlagen an allen Rathäusern und Fahrradsicherheit-Workshops für unsere Mitarbeiter.“
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In drei Jahren erfolgt dann die nächste Prüfung und das Ziel ist klar: die Stadt Siegen will ein maximal fahrradfreundlicher Arbeitgeber sein.
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