Siegen. Die Stadt Siegen gehört zum Seebrücke-Städtebündnis. Jetzt hat sie ihre Zusage auf unbegleitete Jugendliche erweitert.

Die Stadt Siegen bietet – über seine Aufnahmeverpflichtung hinaus – 50 Geflüchteten einen „sicheren Hafen“. Den Beitritt zum gleichnamigen Städtebündnis hat der Rat im vorigen Jahr beschlossen. Jetzt hat er seinen Beschluss erweitert: Aufgenommen werden können nicht nur Geflüchtete in Seenot, sondern generell Menschen in humanitären Notlagen wie zum Beispiel aus den Lagern auf dem griechischen Festland.

Zusätzlich erklärt sich die Stadt auch zur Aufnahme von unbegleiteten Minderjährigen über die bisherige Verpflichtung hinaus bereit: Das wäre zu Beispiel bereits drei der 50 Kinder zugute gekommen, die jetzt von der EU aufgenommen wurden – es kamen dann aber nur 47, die zu ihren bereits in Deutschland lebenden Familien oder in Jugendhilfeeinrichtungen in anderen Bundesländern verteilt wurden. Die mögliche Aufnahmezahl in Siegen will die Stadt von der Kapazität der Einrichtungen abhängig machen.

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Aufnahmefreundliche Stadt

Sozialdezernent André Schmidt wies darauf hin, dass Siegen ohnehin seine Verpflichtungen übererfülle. Mit Krankenhäusern, Kinderklinik und Uni verfüge die Stadt über wichtige Institutionen, die den Geflüchteten helfen können. „Wir sind eine aufnahmefreundliche Kommune.“

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Er sei „froh, einem Rat anzugehören, der mit breiter Mehrheit diese Beschlüsse trägt“, sagte Michael Groß (Grüne). Die Stadt hebe sich damit von der allgemeinen Umgebung ab: „Es ist kaum zu ertragen. welche beschämende Rolle Europa insgesamt spielt.“ Drei Gegenstimmen kamen von der AfD-Fraktion und dem fraktionslosen Stadtverordneten Dr. Wolfgang Sonneborn. „Wohltätige Projekte kann jeder Bürger in eigener Verantwortung unterstützen“, sagte Brigitte Eger-Kahleis (AfD). In Zeiten von Corona seien zusätzliche freiwillige Ausgaben der Stadt „gerade jetzt ausgeschlossen“.

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