Wilnsdorf. In Wilnsdorf wurde eine Lehrerin positiv auf Covid-19 getestet. Zur Sicherheit müssen 121 Schülerinnen und Schüler nun zunächst zuhause bleiben

121 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Wilnsdorf sind seit Donnerstag in Quarantäne. Am Vortag wurde bei einer Lehrerin der Schule eine Infektion mit Covid - 19 festgestellt. Das Kreisgesundheitsamt Siegen-Wittgenstein informierte daraufhin die Schule, die schnell handelte.

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Positiver Coronatest in Wilnsdorf

Am Vormittag habe er von dem Testergebnis erfahren, berichtet Schulleiter Sören Leopold. Unmittelbar danach habe es eine Dienstbesprechung gegeben, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Man sei für solche Fälle vorbereitet, erklärt Leopold: „Wir halten uns an den vorgegebenen Weg des Gesundheitsamts.“ Von den Klassenlehrern und den Oberstufenbegleitern seien die Schülerinnen und Schüler schließlich nach Hause geschickt worden. „Das war sowieso gegen Ende des Schultags“, berichtet Leopold.

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Keine Massentests am Gymnasium Wilnsdorf

Bei den 121 unter Quarantäne gestellten Schülerinnen und Schülern handelt es sich um jene, die von der infizierten Lehrerin unterrichtet wurden, sie gelten als Erstkontakt. Das Kreisgesundheitsamt ordnet für sie vorsorglich die 14-tägige häusliche Quarantäne an, außerdem werden sie alle getestet. Da im Unterricht und auf dem Schulgelände Hygieneregeln befolgt wurden, sind zunächst keine weiteren Maßnahmen notwendig und der Unterricht kann für die restliche Schülerschaft normal weiterlaufen. Auch ein Test ist für sie zunächst nicht vorgesehen. Dies gilt allerdings nur, solange die Testergebnisse der Erstkontakte negativ ausfallen. Die infizierte Lehrerin klagt über keinerlei Symptome.

Distanzunterricht wurde während Corona-Lockdown schon erprobt

Die Schülerinnen und Schüler in Quarantäne werden nun zuhause unterrichtet – so wie in der Zeit vom Lockdown bis zu den Sommerferien. „Das Konzept steht“, sagt Sören Leopold, vor den Ferien habe es bereits gut funktioniert, auch wenn er die aktuelle Situation nach so kurzer Zeit noch nicht bewerten könne.

Dieses Konzept sieht vor, dass die Schülerinnen und Schüler über das Programm „Microsoft Teams“ mit den Lehrern kommunizieren. „Die Lehrer sind in der Schule“, erklärt Leopold, die Schüler nutzen zuhause Tablet oder PC. Dabei müssen sie grundsätzlich auf ihre privaten Geräte zurückgreifen, da das Land noch keine zur Verfügung gestellt habe, so Leopold. In Fällen, in denen kein Endgerät vorhanden sei, könne die Schule aber eines zur Verfügung stellen.

Recht auf Bildung

Der Unterricht soll „wieder möglichst vollständig im Präsenzunterricht stattfinden“, heißt es auf den Seiten des Schulministeriums NRW. Dadurch solle das Recht der Kinder und jungen Menschen auf Bildung und Erziehung sichergestellt werden.

Nur falls Lehrer oder Schüler aus individuellen Gründen nicht am Präsenzunterricht teilnehmen können, soll auf das Lernen auf Distanz zurückgegriffen werden.

Wie die Lehrer ihren Unterricht abhalten, sei individuell, erklärt der Schulleiter. „Das hängt vom Fach und von den Kolleginnen und Kollegen ab“, erklärt Leopold, es sei eine Mischung aus Gruppenarbeit und Einzelaufgaben.

Präsenzunterricht kann nicht ersetzt werden

„Alle Beteiligten haben unter hohem Sachverstand agiert und das Gesundheitsamt hat schnellstens alle notwendigen Schritte umgesetzt“, heißt es in einer Erklärung auf der Homepage der Schule, mit der der Schulleiter Gerüchten und Ängsten vorbeugen möchte. Darin ruft Leopold die Schulgemeinschaft auf, auch in dieser Situation „Krisenfestigkeit“ zu beweisen.

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Auswirkungen auf die Klausuren gebe es vorerst nicht, so Leopold, man lege allerdings auch in dieser Hinsicht eine „größtmögliche Flexibilität“ an den Tag. Dauerhaft auf Distanzunterricht umzusteigen, hält der Schulleiter nicht für eine Alternative. Er könne den Präsenzunterricht unterstützen und ergänzen, „aber niemals ersetzen“.

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