Siegen. Zum 200. Jubiläum der Schenkung des Marstallgebäudes des Unteren Schlosses an die Stadt Siegen, informiert das Stadtarchiv über dieses Ereignis.

Die Schenkung des Marstallgebäudes des Unteren Schlosses von Preußen-König Friedrich Wilhelm III. (1770-1840) an die Stadt Siegen jährt sich am Samstag, 3. Oktober, zum 200. Mal. Das Siegener Stadtarchiv nimmt das Jubiläum zum Anlass, um in seinem „Klick in die Vergangenheit“ über dieses Ereignis zu informieren.

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Die Geschichte des Marstallgebäudes beginnt bereits im frühen 18. Jahrhundert. Dort wo einst das beim großen Stadtbrand im Jahr 1695 zerstörte Franziskanerkloster stand, wurde wenige Jahre später das Marstallgebäude errichtet.

Keine fürstlichen Kutschen mehr in Siegen

Brandursache unklar

Die Ursache des großen Stadtbrands von 1695 ist bis heute ungeklärt.

Sicher gilt laut Stadt lediglich, dass das Feuer am Abend des 20. April „im Haus des Bäckers Johannes Daub am heutigen Kornmarkt rückseitig in der Badstubenwende“ ausbrach.

Der Brand zerstörte etwa zwei Drittel der Stadt, darunter 252 Wohnhäuser und der nassauische Hof; elf Menschen verloren ihr Leben.

Der Bau war am Unteren Schloss als adäquate Stallung für Pferde und als Remise für fürstliche Kutschen vorgesehen. „Allerdings diente das Bauwerk nur wenige Jahrzehnte diesem Zweck“, erläutert Christian Brachthäuser, Mitarbeiter im Stadtarchiv.

In Siegen wird ein Stall zur Schule

Nach dem Tod des letzten reformierten Landesherrn Friedrich Wilhelm Fürst zu Nassau Siegen (1706-1734) stand das Gebäude zunächst leer und wurde erst während der Revolutions- und Koalitionskriege im 18. Jahrhundert von den in Siegen stationierten Soldaten für seine eigentlichen Zweck genutzt.

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Durch den Übergang des Fürstentums Siegen an das Preußische Königreich im Jahr 1815 fiel mit der ehemaligen Fürstenresidenz auch das Marstallgebäude an den preußischen Fiskus. Nach der Schenkung am 3. Oktober 1820 wurden die Räumlichkeiten des Marstallgebäudes vom Stadtmagistrat im Verbund mit der evangelischen Kirchengemeinde für den Schulunterricht unter dem Krönchen genutzt.

Das Stadtarchiv Siegen informiert

Neben einer Dokumentation auf www.siegen-stadtarchiv.de werden auch ausgewählte Exponate in zwei Glasvitrinen im Stadtarchiv und in der Volkshochschule im Krönchen-Center, Markt 25, ausgestellt. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei, es gelten die coronabedingten Abstandsregeln und das Tragen eines Mund-Nasenschutzes, heißt es seitens der Stadtverwaltung.

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