Hilchenbach. Die Verkaufshindernisse sind aus dem Weg geräumt: Die Hilchenbacher Verwaltung spricht von einem „lukrativen Angebot“.
Der Hilchenbacher Bahnhof ist einer der letzten, den die Bahnflächenentwicklungsgesellschaft (BEG) des Landes noch im Angebot hat. Jetzt unternimmt die BEG einen Befreiungsschlag: Im Auftrag der DB-Firmen Netz und Station & Service bietet sie der Stadt das Empfangsgebäude und die Güterhalle für ganze 77.000 Euro zum Kauf an.
Der Hauptausschuss berät darüber am Mittwoch, 2. September, in nicht öffentlicher Sitzung. Die Verwaltung will vorerst nur den Auftrag haben, das Angebot „aufzugreifen, um die Machbarkeit (...) zu prüfen“, wie es in der Vorlage heißt. Das „grundsätzlich lukrative Angebot“, so die Empfehlung, solle sich die Stadt sichern, „bevor sich der Eigentümer anderweitig orientiert“.
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Was die Stadt dann mit dem Bahnhof macht, steht auf einem anderen Blatt. Schon vor sieben Jahren hatten Architektur-Studierende ein Bahnhofs-Viertel mit Freizeitangeboten, Wohnungen und Läden konzipiert. Kurzzeitig hatte die Stadt auch einmal daran gedacht, dort das Hilchenbacher Jugendzentrum einziehen zu lassen.
Güterschuppen-Verkauf rückabgewickelt
Seit vielen Jahren versucht die Bahn, das 1883 errichtete Empfangsgebäude loszuwerden. Ein Versuch, den Bahnhof an einen britischen Finanzinvestor zu verkaufen, scheiterte am Widerspruch der Stadt, die auf dem Gelände keinen großflächigen Einzelhandel zulassen will. Der Bahnhof war auch aus anderen Gründen schwer verkäuflich: Versehentlich war außer dem Güterschuppen auch ein Teil der Eingangshalle an den Sanitärbetrieb verkauft worden, der den Schuppen vorher gemietet hatte. Im Gebäude befindet sich das Stellwerk, von dem aus Schranken, Signale und Weichen bedient werden.
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Diese Hindernisse wurden nun aus dem Weg geräumt: Der Grundstücksverkauf wurde rückabgewickelt, und das Stellwerk in Hilchenbach wird nicht mehr gebraucht, wenn das elektronische Stellwerk in Erndtebrück in Betrieb geht. Der Fahrkartenschalter wurde ebenfalls geschlossen, nachdem der Nahverkehr Westfalen-Lippe den Fahrkartenverkauf neu an die Bahn-Tochter DB Vertrieb vergeben hatte.
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Fahrkarten gibt es auf der anderen Straßenseite
Die wollte den Schalter in der Eingangshalle nicht weiterbetreiben, weil die Halle nicht barrierefrei sei – und weil der Schalter einmal in jeder Stunde geschlossen werden muss, wenn die Züge aus Kreuztal und Erndtebrück gleichzeitig einfahren. Dann muss der Mitarbeiter von DB Netz das tun, wofür er eigentlich da ist: Weichen stellen und die Schranke kurbeln. DB Vertrieb ließ den von ihm beauftragten Subunternehmer in einem Verkaufscontainer auf der gegenüberliegenden Straßenseite der B 508 einziehen. Gepachtet wurde die Fläche für das „temporäre Reisezentrum“ bis 2024.
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