Siegen. US-Vertrieb sucht für die Siegen-Wittgensteiner Filmemacher um Marcel Barion Verleih in Deutschland, damit „Das letzte Land“ auch hier erscheint.
Nach erfolgreicher Festivaltour einmal quer durch die Welt feiert „Das letzte Land“ am Sonntag, 9. August, Siegen-Premiere. Der Science-Fiction-Film über zwei ungleiche Männer, die im Weltall nach einem besseren Ort suchen, wird dann auf der Brunnenwiese am Oberen Schloss gezeigt.
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„Das letzte Land“ ist eine Produktion aus Siegen-Wittgenstein: Die Macher stammen alle aus der Region, die Raumschiffkulisse wurde hier gebaut, alle Bilder wurden hier gedreht – sowohl die „echten“ mit Torben Föllmer und Milan Pešl in den Hauptrollen, als auch die „täuschend-echten“ mit Raumschiffen und Sternennebeln. Im Anschluss stehen die Macher dem Publikum für eine Fragerunde zur Verfügung.
„Das letzte Land“ läuft auf 14 Filmfestivals rund um den Globus
Von Januar 2019 bis April 2020 wurde der Film von Regisseur Marcel Barion auf 14 Filmfestivals rund um den Globus gezeigt und heimste neun Auszeichnungen ein: Über London und Mailand ging es bis nach Sydney, wo „Das letzte Land“ den Hauptpreis für den besten Film gewann. Über Brügge (Belgien) und Lund (Schweden) ging es in die USA, wo der Film in Austin (Texas), und Miami (Florida) für das beste Szenenbild ausgezeichnet wurde.
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Das so prämierte Raumschiff wurde in anderthalb Jahren Arbeit nach einem alten Collageprinzip gebaut und besteht zu beträchtlichen Teilen aus Siegerländer Elektroschrott. In Boston (Massachusetts) kamen die Siegener Filmemacher mit einem Weltvertrieb aus Los Angeles zusammen, der den Film mittlerweile weltweit vermarktet. „Es ist ein bisschen verrückt, dass eine amerikanische Firma einen deutschen Verleih für uns sucht. Manchmal braucht es eben Umwege“, sagt Marcel Barion.
Siegerland-Premiere 2019 im Viktoria-Kino in Hilchenbach
Anfang 2019 hatte es im Hilchenbacher Viktoria-Kino drei Vorstellungen mit mehr als 700 Zuschauern gegeben. Beim Open-Air-Kino hoffen die Filmemacher nun auf ebenso volle Stuhlreihen. Im Anschluss an den Film wird das Team von Cineasten, das viel Freizeit in ihr ambitioniertes Projekt steckte, auch für eine Fragerunde zur Verfügung stehen. Der „No-Budget-Film“ – kaum Geld – bekam finanzielle Unterstützung von knapp 270 Kinofreunden aus ganz Deutschland, was entscheidend dazu beitrug, dass der aus Wilnsdorf stammende Raumschiffkonstrukteur Massimo Müller und der in Kreuztal aufgewachsene Cockpitarmaturendesigner Philipp Bojahr bessere Arbeit abliefern konnten.
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Die Unterstützer erhalten ein Dankeschön: Aktuell werden DVDs und Blurays vervielfältigt, die neben dem Hauptfilm auch eine umfangreiche „Making-of“-Dokumentation enthält. Ein Filmmusikalbum und ein Hörspiel zum Film wurden exklusiv für die Unterstützer angefertigt, einige wenige erhalten ein kleines, Raumschiff-Modell.
Ob der Film regulär veröffentlicht wird, liegt nun in den Händen der kalifornischen Vertriebsfirma, die „Das letzte Land“ kürzlich bereits beim „Marché du film“ in Cannes vorstellten. „Da muss man erstmal reinkommen mit so einem kleinen Film wie unserem“ sagt Marcel Barion.
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