Siegen. Entzerrter Schulbetrieb ist das Stichwort für Siegen und Umgebung: Alle Schüler gehen wieder zur Schule, mit Maske und Abstand. So funktionierts:

Alle Schüler in Siegen und Umgebung werden ab Mittwoch, 12. August, wieder zur Schule gehen. Auf Basis der sogenannten „Schulmail“ der Landesregierung wird der Schulbetrieb auf die Corona-Bedingungen angepasst: Abstand und Maske sind auch hier die Schlüsselbegriffe. Die Schulleitungen in Siegen haben bereits vor den Ferien erste organisatorische Maßnahmen eingeleitet, die nun noch final konkretisiert werden.

Die Maskenpflicht gilt in Siegen – an Grundschulen eingeschränkt

Die gilt abgestuft, erläutert André Schmidt, Schuldezernent Siegen. Grundschüler sollen bis zu ihrem Platz in der Klasse eine Maske tragen, im Unterricht können sie sie abnehmen. An den weiterführenden Schulen gilt die Maskenpflicht, es sei denn es spricht pädagogisch oder gesundheitlich etwas dagegen. Die Schüler sollten selbst Masken mitbringen, für Schulen in Siegen-Wittgenstein wird ab Mittwoch ein Kontingent FFP2-Masken von THW und Feuerwehren an die Schulen verteilt, damit es dort eine Rücklage gibt.

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Gerade für Schulen mit Kindern, die inklusiv beschult werden und wo der Abstand nicht immer eingehalten werden kann, gibt es Fördermittel für Schutzmaterial für die Lehrkräfte.

Kinder sollen in Siegen möglichst Abstand halten und konstante Gruppen bilden

Die Schüler sollen weiterhin konstante Gruppen bilden, um im Ernstfall Infektionsketten nachverfolgen zu können. Für Mensen etwa werden noch Hygienepläne erarbeitet – weniger Schüler gleichzeitig, Tische weiter auseinander – die Mittagsverpflegung ist generell aber wieder möglich, sagt Schmidt. Pausen sollen, wo möglich, getrennt nach Jahrgängen durchgeführt werden, wenn es mehrere Schulhöfe gibt, ansonsten wird das Gelände aufgeteilt.

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Für räumliche Entzerrung soll auch eine zeitliche Staffelung erfolgen, die die Schulen organisieren müssen: Wenn die ersten Klassen beispielsweise um 8 Uhr mit dem Unterricht beginnen, warten die zweiten Klassen zehn Minuten, bis sie das Gebäude betreten. „Es gilt aber der reguläre Stundenplan“, sagt Schmidt.

Für mehr Schulbusse gibt es in Siegen keine Kapazitäten

Fast alle Schulen werden mit dem Linienverkehr bedient, deren Zeiten und Routen langfristig festgelegt sind, sagt André Schmidt. Die Taktung sei in den meisten Fällen häufig genug, um im Zweifel den nächsten, nicht so vollen Bus zu nehmen – ohnehin gelten im Öffentlichen Personennahverkehr Vorgaben etwa zur Maskenpflicht.

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Für zusätzliche Busse fehlten die Kapazitäten: Mehr Schulbusse müssten ausgeschrieben und beauftragt werden, die notwendigen Ressourcen dafür gebe es nicht.

Homeschooling ist erst einmal kein Thema für die Siegener Schulen

Die Landesregierung hat für Siegen-Wittgenstein rund 2,2 Millionen Euro bereitgestellt, um für Schüler und auch Lehrer Tablets anzuschaffen. Dazu muss nun der konkrete Bedarf an den Schulen abgefragt werden, da vorrangig Kinder ein Gerät erhalten sollen, die von zuhause keines mitbekommen. Wegen der technischen Unterstützung kommen nicht alle Geräte in Frage, es gibt einen Maximalbetrag, den ein Gerät kosten darf. Ist der Bedarf ermittelt, wird die Anschaffung ausgeschrieben.

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Alle Beschäftigten von Kitas und Schulen können sich kostenlos auf das Coronavirus testen lassen, damit die Verwaltungen einen Überblick bekommen, wo mögliche Infektionsrisiken herrschen und wie groß es ist. Im Ernstfall käme dann Homeschooling wieder in Betracht – „aber nicht als Dauerzustand, sondern nach Bedarf“, betont Schmidt.

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