Siegen. „Siegen bleibt bunt“: Kundgebung und Demo „Pride“ ersetzen corona-bedingt den Christopher Street Day Siegen. Der Hübbelbummler fährt vorneweg.
Die „Pride Siegen“-Demo ersetzt in diesem Jahr den Christopher Street Day (CSD). Der ist eigentlich eine feste Party- und Demogröße, wenn es um bundesweite Aktionen geht: Da feiert die queere Community die Liebe, romantische Freiheit und friedliche Begegnung. Nun ist es in Coronazeiten nichts mit Großveranstaltungen; auch der CSD Siegen e.V. sagte seine jährliche stattfindende Aktion ab. Vergessen werden sollte der Samstag, 25. Juli, trotzdem nicht und alternativ veranstalteten verschiedene Gruppen und Vereine gemeinsam die Demo „Pride“ („Stolz“, Red.).
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Nachdem die rechtsextreme Partei „Der Dritte Weg“ auch an diesem Samstag wieder mit Infoständen in der Innenstadt präsent gewesen war, zeigten sich bei tolerante und weltoffene Bürger und skandierten „Siegen ist bunt!“. Farbenfrohe Haare, Glitzer im Gesicht und freundliche Gesichter von Jung und Alt setzten ein Zeichen gegen Hetze und extremes Gedankengut: Soll doch jeder so lieben, wie er meint, hieß es.
Hübbelbummler fährt durch Siegen vorneweg
Nach einer gut besuchten Kundgebung auf dem Scheinerplatz mit Redebeiträgen und Grußworten setzten sich gut 300 Personen – vielleicht mehr – mit wehenden Regenbogenflaggen Richtung Unteres Schloss in Bewegung, angeführt von Siegens automobilem Stadtmaskottchen, dem Hübbelbummler. Bunt statt Braun ist hier die Gesinnung, friedliches Miteinander statt trennender Schubladen. Am Schloss angekommen gibt es eine kurze Pause, während der weitere Reden gehalten werden.
Homophobie ist immer noch ein Thema in der Gesellschaft, finden die Initiatoren und Teilnehmer, transsexuelle Menschen müssen sich verstecken und „Liebe ist für alle da“ hat sich noch nicht in aller Menschen Köpfe festgesetzt – darum sei auch aktuell eine solche Pride-Parade so wichtig. Trotz grauer Wolken hält das Wetter. Auch der Rückweg zum Apollo-Theater bleibt nicht unbeachtet, „Siegen bleibt bunt“ ist der Schlachtruf der Demonstranten. Die Veranstaltung bleibt friedlich, der „Dritte Weg“ hat schon eingepackt, bevor Pride losgezogen ist.
Kundgebung mit Schutzkonzept
Zurück auf dem Scheinerplatz gibt es nette Abschlussworte, einige Leute bleiben noch da, man kennt sich. Nach und nach löst sich die Versammlung auf, denn Party ist bei aktuell gut 40 Corona-Infizierten im Kreis Siegen-Wittgenstein keine gute Idee. Kundgebung und Demo fanden in Absprache mit den Behörden unter entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen statt.
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Was hängen bleibt: Der Siegener Widerstand gegen rechtes Gedankengut und Intoleranz ebbt nicht ab, so empfinden es die Teilnehmer. Und wenn irgendwann wieder die Maske abgenommen werden kann, dann wird nachgeholt, was an Liebe, Mitmenschlichkeit und Zusammenhalt momentan so schwierig zu vermitteln ist. Die Stadtfeste, CSD-Paraden, Partys und Konzerte werden sehnlichst erwartet. Die Flaggen sind ja schon gehisst.
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