Kreuztal. Die Stadt Kreuztal und der Wasserverband Siegen-Wittgenstein bauen gemeinsam einen Hochbehälter, der den Kreuztaler Süden mit Wasser versorgt

Der Kreuztaler Süden wird zukünftig über einen neuen Hochbehälter mit Wasser versorgt, den die Stadt Kreuztal in Kooperation mit dem Wasserverband Siegen-Wittgenstein auf der Bergkuppe „Kilgeshahn“ errichtet. 3,4 Millionen Euro investiert die Stadt Kreuztal, Bürgermeister Walter Kiß spricht von einem „wichtigen Meilenstein für die Wasserversorgung in unserem Gemeinwesen“.

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Kreuztal braucht mehr Wasser

Bisher wurden die Haushalte der Stadtteile Buschhütten, Langenau sowie der Liesewaldsiedlung von zwei verschiedenen Hochbehältern mit Wasser versorgt: „Dudeltätsch“ und „Dörnberg“. „Beide Hochbehälter stammen aus den 1970er Jahren“, sagt Kämmerer Michael Kass. Zum einen seien sie nach 50 Jahren sanierungsbedürftig, zum anderen aber auch zu klein. Das Fassungsvermögen könne mit der demografischen Entwicklung der vergangenen Jahre nicht mehr mithalten, so Kass. Auch technisch seien Dudeltätsch und Dörnberg nicht mehr auf dem neuesten Stand.

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Zukünftig wird der neue Hochbehälter Kilgeshahn für die Wasserversorgung dieser Gebiete verantwortlich sein. Auch das ThyssenKrupp-Werk und das entstehende Gewerbegebiet auf dem ehemaligen Bender-Areal werden angebunden. Der Wasserverband betreibt an dieser Stelle bereits einen Hochbehälter. Dieser wird nun um eine zweite Kammer mit 1800 Kubikmetern Fassungsvermögen erweitert, so dass der Hochbehälter Kilgeshahn insgesamt 3800 Kubikmeter Wasser fassen kann. Zum Vergleich: Dörnberg und Dudeltätsch verfügten gemeinsam über 750 Kubikmeter Fassungsvermögen.

Wichtiger Standort zwischen Netphen und Hilchenbach

Der „strategisch wichtige Standpunkt“ auf 397,74 Meter Höhe bietet viele Vorteile, erklärt Kass: Ökologische Ressourcen werden geschont, da dank der bestehenden Infrastruktur keine weiteren Waldflächen abgeholzt werden müssen. Finanzielle Ressourcen werden ebenfalls geschont, da die Erweiterung deutlich günstiger ist, als einen komplett neuen Hochbehälter zu errichten. Außerdem werde durch die Kooperation technisches Know-How gebündelt, freut sich Michael Kass.

Langfristiger Plan

Schon vor 12 Jahren hat das Städtische Wasserwerk Kreuztal mit der umfangreichen Sanierung der Wasserversorgungsinfrastruktur begonnen.

Bisher wurden 2,3 Millionen Euro investiert, so Kämmerer Michael Kass. Kilgeshahn ist somit das bisher größte Projekt.

Für den Wasserverband ist der Hochbehälter Kilgeshahn eine wichtige Schnittstelle zwischen den beiden Netzen Breitenbachtalsperre und Obernautalsperre. Bisher habe man das Volumen der Anlage nicht voll ausreizen können, verrät Dirk Müller, Geschäftsführer des Wasserverbandes. Nach der Baumaßnahme könne man das Potential optimal ausnutzen. Zudem ergeben sich sogenannte Redundanzen bei der Wasserversorgung, sowohl durch den Wasserverband als auch im städtischen Netz, sodass im Falle von Beeinträchtigungen auch andere Gebiete vom Hochbehälter Kilgeshahn aus mit Wasser versorgt werden können.

Stadt Kreuztal investiert 3,4 Millionen Euro

„Ich freue mich, dass die Wasserversorgung für den Kreuztaler Süden mit dem umfangreichen Investitionspaket optimiert und zukunftsfähig gemacht wird“, sagt Bürgermeister Walter Kiß. Der Rohrbruch von 2018 habe nichts mit der Maßnahme zu tun, betont der Bürgermeister, die Pläne bestünden schon seit 2015. Wie wichtig Redundanzen jedoch seien, „diese Erfahrung haben wir schmerzlich sammeln müssen“, so Kiß.

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Von den 3,4 Millionen Euro, die allein die Stadt in das Projekt investiert, entfallen 1,4 Millionen Euro auf die Erweiterung des Hochbehälters und den Rückbau der alten Hochbehälter. 2 Millionen Euro kostet der Neubau zweier Transportleitungen. Eine Leitung wird in Richtung Dörnberg gebaut, die andere in Richtung Buschhütten.

Der Wasserverband übernimmt die Planungskosten, den Abriss der alten Schieberkammer sowie die Anbindung an das eigene Netz.

50 Jahre Nutzungsrecht für Kreuztal

Bis Oktober soll die Außenhülle des neuen Hochbehälters fertig sein, erklärt Torsten Winchenbach, beim Wasserverband verantwortlich für die Umsetzung des Bauprojekts. Bis zum Frühjahr sollen dann auch die Leitungen fertig sein, dabei spiele aber auch die Witterung eine Rolle.

Die Stadt Kreuztal habe dann ein 50-jähriges Nutzungsrecht, erklärt Kämmerer Michael Kass. Der neue Hochbehälter soll den Kreuztaler Süden also mindestens genauso lange mit Wasser versorgen, wie zuvor Dudeltätsch und Dörnberg.

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