Netphen. Eine Fahrrad-Rikscha steht Bewohnern von St. Anna und St.Elisabeth und den Gästen von „Vergissmeinnicht“für Ausflüge zur Verfügung.

Theoretisch ist alles klar: Die Rikscha steht in der Garage des Hauses St. Elisabeth. Dort werden die Listen geführt, die Piloten und Fahrgäste zusammenbringen. Und Hausmeister Mark Gossmann, der sich selbst auch ehrenamtlich als Fahrer betätigen wird, sorgt dafür, dass das Gefährt stets geladen und einsatzbereit ist.

Vorher aber kommt die Praxis: Beim ersten Probesitzen hat der eine oder andere Mühe, den Blick über das Verdeck hinüber auf die Fahrbahn zu richten. „Das ist Gewöhnungssache“, beruhigt Klaus Peter Hees, der bereits vor ein paar Wochen eine Rikscha an die Stadt Siegen ausgeliefert hat. „Da müssen unbedingt Testfahrten stattfinden“, mahnt Seniorenbeauftragte Eva Vitt – ohne Passagiere.

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Zwei Akkus an Bord

Die Nabe wird mit zwei Akkus mit zusammen 800 Wattstunden angetrieben. Das Gefährt ist schwer, „nichts für die Berge“, sagt der Zweiradhändler aus Kreuztal, „die Obernau könnt ihr vergessen.“ Die Haincher Wasserburg, von der der Bürgermeister sprach, wohl auch. Bleiben die Täler nach Deuz und Dreis-Tiefenbach. „Unsere Radwege sind ausgezeichnet.“ Um die Poller in der Dreis-Tiefenbacher Sieg­aue wegzuräumen, bekommt der Fahrer einen Schlüssel. Die Kurve in den Uferweg sei trotzdem zu eng, warnt ein ortskundiger Pilot und empfiehlt die Austraße.

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Klaus Peter Hees gibt wichtige Hinweise: wie man bremst, wie man vorn die Fußablage ausfährt, wie man schaltet („bitte nicht mit Last“) und wo man den Akkustand abliest. Am meisten Energie spart man ab 25 km/h, lernen die Rikscha-Piloten – denn dann schaltet sich der Motor von allein ab. Vorsicht empfiehlt er auch beim Bergabfahren: „Das ist kein leichtes Mountain-Bike.“ Genug gelernt, man geht über zu kalten Getränken und Würstchen über. Fast jeder. Der Warnruf kommt rechtzeitig: „Vorsicht, da kommt einer...“

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