Hilchenbach. Wie „eine kleine Ginsburg“ komme ihr der Spielplatz in der Herrenwiese vor, sagt Kommunalministerin Ina Scharrenbach. Raubritter sind auch da.
Volles Menschenleben in der Herrenwiese: Seit ein paar Stunden ist der Bauzaun weg, der Fallschutz ist trocken, auf dem Ritterburg-Spielplatz wird gespielt. Es gibt Gelegenheiten zum Klettern und Balancieren, Raum zu Verweilen und natürlich auch Schaukeln, davon eine, in die auch ein Rollstuhl hineinpasst – was an diesem späten Nachmittag auch immer wieder ausprobiert wird.
Kommunalministerin Ina Scharrenbach wird deshalb nicht nur den Kindern gratulieren. Sondern auch den Eltern. Und überhaupt allen, „die unbehindert miteinander leben wollen“. Denn hier können sie das. Barrierefrei.
Marktplatz-Pläne und Hüttenhain-Ruine
Das kommt aber erst später. Bürgermeister Holger Menzel nimmt die Ministerin auf dem Marktplatz in Empfang, um ihr dort die Pläne für die Neugestaltung vorzustellen. „Die Preisschilder kommen später?“, fragt sie – nicht wirklich, schließlich war sie oft genug hier, um zu wissen, dass solche Besuche teuer werden können.
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Der Weg Richtung Herrenwiese führt in die Dammstraße und für Ina Scharrenbach in die Falle. „Das sieht ja fürchterlich aus“, kommentiert sie den Zustand des Hauses Hüttenhain, das offenkundig nur noch durch Flicken zusammengehalten wird, während nebenan der Neubau der benachbarten Zahnarztpraxis entsteht. Ein Baudenkmal, stellt Bürgermeister Menzel fest, unter Schutz gestellt auf Weisung des damaligen Bauministers Lutz Lienenkämper. „Vielleicht kommen wir irgendwann noch mal auf Sie zu. Das Gebäude verhindert die Entwicklung auf diesem Areal.“
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Ina Scharrenbach: „Gut investiertes Geld“
Weiter geht es auf dem Ruinener Weg, unter dem der Langenfelder Bach plätschert. Der soll auch hier, wie an der Gerichtswiese, geöffnet werden und ein richtiges Ufer bekommen, erklärt Baudezernent Michael Kleber und zielt gleich auf die erforderlichen Städtebauförderungsmittel. „Ich hab’s gewusst“, seufzt die Ministerin und wundert sich auch nicht mehr, dass sie in der Herrenwiese von Raubrittern in Empfang genommen wird. Den Schlossberg-Raubrittern, die bei einem Ritterburg-Spielplatz nicht fehlen dürfen. Der Hans Hübner, so beruhigen sie, „ist nicht mehr der Böse. Er ist ein Raubritter zum Gernhaben.“
195.000 Euro
Schon 2016 musste der baufällige Vorgängerspielplatz mit dem großen Feuerwehrauto stillgelegt werden.
Der neue Ritterburg-Spielplatz ist ein Projekt aus dem integrierten Handlungskonzept (IKEK). 2018 wurde der Bau beschlossen, im Herbst 2019 wurde begonnen. Die Anlage kostet 195.000 Euro, dazu steuert das Land 120.000 Euro bei.
Ina Scharrenbach kennt die Geschichte, sie war erst neulich auf der Ginsburg, auf der demnächst viel passiert: „Da habe ich viel Geld hingebracht.“ Was die Stadt zu schätzen wisse, sagt Holger Menzel. Allein in den letzten Jahren seien 410.000 Euro nach Hilchenbach geflossen. „Für uns ist das ein richtig großer Betrag.“ Und „gut investiertes Geld“, sagt die Ministerin, der die „kleine Ginsburg“ richtig gut gefällt: „So etwas habe ich noch nicht gesehen.“
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Danach geht es um KAG-Beiträge
Mit dem Schwert der Schlossberg-Ritter schneiden sie und der Bürgermeister die symbolische Kordel durch. Und irgendwann geht es dann weiter zum nächsten Termin: Die CDU hat in der Siedlung ein Treffen mit der Siedlungsgemeinschaft arrangiert. Es geht um die KAG-Beiträge für den Straßenausbau. Bestimmt sagt da auch wieder irgendwer etwas über Raubritter.
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