Siegen. Mehr Knöllchen in Siegen gleich mehr Geld in der Kasse? Nicht unbedingt, sagt Stadtrat Arne Fries. Denn das Ticketschreiben kostet auch.
Etwa 5000 Parkverstöße stellt eine Außendienstkraft des Ordnungsamts Siegen im Jahr fest. Pro Mitarbeiter macht das Einnahmen von etwa 90.000 Euro.
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Das heißt aber nicht, dass eine flächendeckende Überwachung des Stadtgebiets mit mehr Beschäftigten auch gut für die Stadtkasse ist, sagte Dezernent Arne Fries auf eine Anfrage der Grünen im Rat.
Aktuell sind 17 Beschäftigte für das Siegener Ordnungsamt im Außendienst tätig. Es gibt Überlegungen, diese Zahl auf 30 aufzustocken – ob das für eine flächendeckende, regelmäßige Bestreifung der Bezirke ausreicht, ist aber fraglich, so Fries. Eine Stelle im Außendienst kostet die Stadt im Jahr rund 47.500 Euro.
Mehr Beschäftigte auf Siegens Straßen?
Mit der Überwachung des Parkraums und dem Knöllchenschreiben vor Ort ist es aber nicht getan. „Die Bearbeitung von Bußgeldverfahren erfolgt ausschließlich im Innendienst“, betont der Dezernent.
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Derzeit gibt es genug Innendienstler, um die von den Außendienstlern „herbeigeschafften“ Fälle zu bearbeiten. Sind draußen mehr Beschäftigte unterwegs, braucht es auch in den Büros mehr. Eine Innendienstkraft kostet die Stadt jährlich etwa 49.500 Euro.
Siegen drücken auch Lohn- und Sachkosten
Mehr Beschäftigte heißt zudem ja nicht mehr Parkverstöße. Fries verweist auf nicht so stark vom Verkehr genutzte Bereiche – wenn das Ordnungsamt dort auf Patrouille ist, könnte es durchaus passieren, dass sie mit „leeren Händen“ zurückkommen. „Zwar kann von einem Zuwachs der Einnahmen ausgegangen werden“, so Fries. Die prozentualen Einnahmen pro Mitarbeiter würden aber geschmälert.
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Nicht zuletzt hat die Stadt Siegen neben Lohnkosten auch Sach- und Nebenkosten zu tragen, etwa für Dienstkleidung, Druckkosten für die Bescheide, mobile Endgeräte. „Derzeit eine schwarze Null im Bereich der Verkehrsüberwachung“, so das Fazit des Ordnungsdezernenten.
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