Siegen. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie wurden der Stadt Siegen keine Flüchtlinge mehr zugewiesen.

In der Coronakrise gab es keine neuen Zuweisungen von Geflüchteten nach Siegen. Seit dem 5. Mai ist das zwar wieder möglich, in Siegen gab es seit diesem Tag jedoch noch keine neuen Zuweisungen. Dezernent André Schmidt gab im Sozialausschuss einen Überblick über die aktuelle Situation in der Krönchenstadt.

Die Zahlen: 30 Neuankünfte in diesem Jahr

30 Asylbewerber sind 2020 neu nach Siegen gekommen, alle bis März, noch vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Aktuell hat Siegen 327 Flüchtlinge nach Paragraf 2 des Flüchtlingsaufnahmegesetzes – also solche, ohne festen Status - aufgenommen. Das sind vier mehr, als die Quote verlangt. 1748 Flüchtlinge mit fester Wohnsitzzuweisung befinden sich aktuell in Siegen, und damit 693 mehr, als die Quote vorgibt.

In Siegen gibt es noch drei größere Unterkünfte für Asylsuchende: Im Wiesental (Geisweid), Am Dreesch (Hengsbach), und Tiergartenstraße (Siegen). Die Unterkunft in der Siegtalstraße (Niederschelden) wird nicht mehr in Betrieb genommen, nachdem sie im Februar wegen einem Brand geräumt werden musste. Etwa 60 einzelne Objekte hat die Stadt zur Unterbringung von Geflüchteten gemietet.

Auch interessant

Corona: Zuweisung nur mit negativem Testergebnis

Neben anderen Vorteilen in Bezug auf gelingende Integration, ist André Schmidt auch in Hinblick auf Corona froh, dass „wir wirkliche Massenunterkünfte in Siegen nicht haben“. Dort wäre der Ausbruch einer Infektion kaum zu händeln.

Bevor Asylsuchende zugewiesen werden, werden sie immer auf das Coronavirus getestet und isoliert, bis das Ergebnis vorliegt. Erst nach negativem Testergebnis könnten sie theoretisch nach Siegen kommen. Aus Freudenberg, wo es bereits eine Zuweisung nach der Corona-Pause gab, habe er erfahren, dass dieses Prozedere funktioniere.

Auch interessant

Sicherer Hafen: Für menschenwürdigen Umgang

Siegen hat sich im September 2019 zum „Sicheren Hafen“ erklärt. Das Bündnis von Städten und Gemeinden in Deutschland fordert einen menschenwürdigen Umgang mit Geflüchteten. Die Kommunen erklären sich unter anderem dazu bereit, in einer humanitären Notlage zusätzliche Flüchtlinge aufzunehmen.

Auch interessant

Dabei gehe es nicht nur um eine Unterschrift, sagte Schmidt, „wir bringen uns ein“. André Schmidt erklärte, viele Menschen, die 2015 erstmals nach Siegen gekommen waren, seien seitdem geblieben. „Ich würde das nicht Krise nennen“, sagte der Dezernent im Hinblick auf die damalige und die aktuelle Situation.

Mehr Nachrichten, Fotos und Videos aus dem Siegerland gibt es hier.

Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook.