Freudenberg. Von jedem Möbelstück, das Sascha Wrischnig im Technikmuseum Freudenberg verkauft, können Kindern und Jugendlichen Wünsche erfüllt werden.

Die ersten Stücke sind verkauft. „Aber da geht noch was“, findet Sascha Wrischnig. Überraschend groß sei die Reaktion auf seine Idee gewesen, sagt der Möbelkünstler: Er verkauft seine Werke und vom Erlös werden den Kindern und Jugendlichen, die in den Wohngruppen des Friedenshorts leben, Wünsche erfüllt. Eine prima Sache, finden auch Freudenbergs Bürgermeisterin Nicole Reschke und Henning Siebel, Pressesprecher des Friedenshorts.

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Sascha Wrisching schafft aus alten Möbeln völlig neue Stücke; aus dem, was er so findet, was ihm angeboten wird. Nachher sind sie nicht wiederzuerkennen; er nimmt sie auseinander, bearbeitet die Teile, setzt sie neu zusammen, nutzt Farben, Schablonen, lässt künstlich altern,... es gibt keine zwei identischen Stücke. Als er anfing, seine Möbel für diese Aktion zu bewerben, war Wrischnig überrascht über die Resonanz. In den sozialen Medien gibt es Gruppen, die sich nur mit dem Thema individuelle Einrichtungsgegenstände beschäftigen.

Schwieriger Corona-Alltag in den Wohngruppen des Friedenshorts Freudenberg

Sobald etwas aus der Ausstellung im Freudenberger Technikmuseum verkauft wurde – das Museum hat Wrischnig während der coronabedingten Schließung einen großen Raum dazu überlassen, füllt Wrischnig aus seinem Bestand auf. „Es gibt noch viele Stücke, die nicht im Online-Katalog stehen“, sagt er. Davon sollen möglichst viele verkauft werden, um möglichst viele Wünsche zu erfüllen.

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„Manches verschönert den Alltag“, sagt Henning Siebel vom Friedenshort. In den Wohngruppen habe man Wunschlisten erstellt und auch gemahnt, dass nicht alle Wünsche sofort erfüllt werden würden. Bestimmte Dinge werden vom Amt finanziert, erklärt Siebel – Unterbringung, Betreuung, Verpflegung, ein Stück weit auch Ausstattung. „Aber davon kann man nicht mal eben ein Trampolin in den Garten stellen.“ Und während des Lockdowns sei es mitunter schon schwierig gewesen, den Alltag mit bis zu neun Kindern pro Wohngruppe einigermaßen abwechslungsreich zu gestalten, so ohne Vereine, Schule oder Freibad. „Mit den Hausaufgaben waren sie irgendwann durch“, erzählt Siebel.

Online-Katalog mit allen Möbelstücken

Sascha Wrischnig bringt das auf neue Ideen: Fahrräder. Viele steigen derzeit auf Pedelecs um, es gibt viele hochwertige Räder, die ungenutzt herumstehen, meint er – für die Kinder und Jugendlichen ideal. Und falls mal was kaputt ist: Der Mann ist Handwerker. Und stellt im Technikmuseum aus. Da sollte sich eine Lösung finden.

Auf seiner Facebookseite „D - Trash“ stellt Sascha Wrischnig regelmäßig seine Möbelstücke mit vielen Fotos vor. Dort gibt es auch einen Online-Katalog mit der Übersicht über alle Möbel und Kunstwerke, die aktuell zum Verkauf stehen.

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