Wilnsdorf. Die SPD hätte die sommerliche Sperrzeit am liebsten ganz gestrichen. Sie handelte eine Öffnung ab 27. Juli heraus.

Die Wilnsdorfer Sporthallen werden in den letzten zweieinhalb Ferienwochen für den Vereinssport geöffnet. Dafür hat sich der Rat einstimmig ausgesprochen. Die SPD-Fraktion hatte beantragt, auf die Schließung der Hallen in den Feien komplett zu verzichten. Durch die Sperrung der Anlagen während des Corona-Lockdown sei „bei vielen ein sehr großer Trainingsrückstand entstanden“, stellte Hannes Gieseler (SPD) fest. Gerade Sportler in Sportarten, die nur in der Halle ausgeübt werden, wie zum Beispiel Handball, Tischtennis und Turnen, seien „aufgeschmissen“.

Grundreinigung braucht Zeit

Bauliche Maßnahmen, die sonst in der sommerlichen Sperrzeit ausgeführt würden, seien tatsächlich bereits während der Corona-Sperre erledigt worden, bestätigte Kämmerer Daniel Denkert, „die Hallen befinden sich in einem guten Zustand.“ Zu erledigen blieben allerdings die Grundreinigungsarbeiten. Mit den beiden Reinigungsunternehmen, die für die Gemeinde arbeiten, sei vereinbart worden, dass diese auf die ersten vier Ferienwochen konzentriert wird.

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Der Gemeindesportverband begrüße eine Regelung, die Hallen in dem letzten beiden Ferienwochen zu öffnen. Das käme Vereinen entgegen, die Anfang August in die Saison starten. Für eine Hallenöffnung in den gesamten Ferien sehe der Vorsitzende des Gemeindesportverbandes „grundsätzlich keine Notwendigkeit“, berichtete Denkert.

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In Netphen durchgehend geöffnet

Die Planung der Grundreinigung sei ohnehin eine „sehr knifflige Angelegenheit“, sagte Bürgermeisterin Christa Schuppler: Auch für Reinigungsfirmen und Hausmeister sei Ferienzeit. Michael Plügge (SPD) wunderte sich: Auch die Grundreinigung hätte vorgezogen werden können („seltsam, dass das nicht passiert ist“), in anderen Branchen hätten Arbeitnehmer ihre Urlaube auch vorgezogen. Karsten Helmes (WPU) berichtete, dass das in der Nachbarstadt Netphen anscheinend gelungen sei: Dort seien die Hallen in den Ferien offen. „Ich finde es beschämend, dass wird das nicht auch hinbekommen.“

Im Notfall will die Verwaltung helfen

Die SPD rang der Verwaltung die Zusage ab, einzelnen Vereinen bei Notfällen auch vor dem 27. Juli zu helfen. Kämmerer Denkert verwies darauf, dass auch dann – wegen des Coronaschutzes – eine tägliche Reinigung gewährleistet werden müsse. Deswegen sei auch die vorzeitige Freigabe einzelner Hallen nicht möglich. Gregor Hartmann (CDU) meinte, auch während des Lockdown sei sportliche Betätigung im Freien möglich gewesen. „Uns hat die Halle nicht gefehlt.“

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