Projekt Wilhelmine: Walzen Irle in Deuz und Gontermann-Peipers in Siegen beschließen eine Zusammenarbeit.

Deuz/Siegen. Walzen Irle und Gontermann-Peipers haben einen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Im Fokus stehen dabei die gemeinsame Entwicklung neuer Walzenqualitäten. Angestrebt werden Optimierungen und Qualitätsverbesserungen im Bereich Produktion und Technik bis hin zur Abstimmung bei Investitionen. Ein weiteres Kooperationsfeld umfasst gemeinsame Einkaufsaktivitäten.

Gontermann-Peipers erwirbt Beteiligung an Walzen Irle

„Die beiden traditionsreichen Familienunternehmen Gontermann-Peipers und Walzen Irle behalten trotz der Kooperation ihre rechtliche und vertriebliche Selbständigkeit“, heißt es in der am Donnerstag verbreiteten Pressemitteilung. Die Kooperation wird durch eine Minderheitsbeteiligung der Gontermann-Peipers an der Walzen Irle GmbH untermauert.

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„Im Siegerland hat es in den letzten 30 Jahren mehrfach vergebliche Anläufe zu Kooperationen im Walzengussbereich gegeben“, erinnert Frieder Spannagel, Sprecher der Geschäftsführung von Gontermann-Peipers, „wir haben nun festgestellt, dass wir gemeinsam stärker sein können. Das Vertrauen auf der Führungsebene und im Gesellschafterkreis der beiden Unternehmen ist jedenfalls vorhanden, um diesen überfälligen Schritt zu wagen.“ „Auch die Betriebsräte unserer Unternehmen begrüßen die Kooperation“, sagt Dr.-Ing. Petrico von Schweinichen, geschäftsführender Gesellschafter von Walzen Irle.

Zusammen 875 Arbeitsplätze

Beide Unternehmen meistern bislang die Coronabedingten allgemeinen Wirtschaftsprobleme, heißt es weiter. Bei Gontermann-Peipers (GP) werden am Standort Marienborn Arbeits- und bis 265 Tonnen schwere Stützwalzen für Walzwerke gefertigt. Am GP-Standort Hain entstehen Maschinenbau-Komponenten und Nuklearbehälter. Insgesamt sind 575 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei GP tätig.

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Walzen Irle mit zwei Werken und 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Deuz hat sich vor allem auf Walzen für den Papier- und Kunststoffbereich sowie im Stahlbereich auf Arbeitswalzen für den Warmbreitbandsektor spezialisiert.

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Verwandtschaft seit 200 Jahren

„Wilhelmine“ ist der Projektname für die Kooperation: Johann Heinrich Breitenbach, der Gründer von Gontermann-Peipers, erlernte vor zwei Jahrhunderten auf der Marienborner Hütte den Beruf des Lehmformers. In Marienborn begegnete er auch seiner zukünftigen Ehefrau. Sie hieß Wilhelmine und war eine Enkelin von Hermann Irle, dem Gründer von Walzen Irle.

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