Freudenberg. In Freudenberg diskutieren Bürgerinnen und Bürger die Pläne zur Umgestaltung des Marktplatzes. Wo Autos fahren und parken, ist die zentrale Frage
Bei gutem Wetter auf dem Marktplatz, bei schlechtem im Rathaus – so die Angabe zum ersten von zwei Vor-Ort-Terminen im Rahmen der Bürgerbeteiligung zur Umgestaltung des Freudenberger Marktplatzes. Das Wetter war gut genug, und so konnten Bürgerinnen und Bürger ihre Wünsche und Fragen direkt am Ort des Geschehens mit Christine Loth vom Büro Loth, Städtebau und Stadtplanung aus Siegen, diskutieren.
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Bürgerbeteiligung in der Coronakrise
Neben der ausführenden Stadtplanerin standen auch Vertreter der Verwaltung zum Gespräch bereit. Bürgermeisterin Nicole Reschke empfing die Besucher höchstpersönlich am Eingang des Marktplatzes und erklärte den Ablauf, der an die Corona-Regeln angepasst wurde. „Wir haben uns bewusst entschieden, die Bürgerbeteiligung digital und vor Ort anzubieten“, sagt Reschke. „Wir wussten lange nicht, was überhaupt möglich sein würde“.
Neben den üblichen Regeln – Händedesinfektion am Eingang, Maskenpflicht, Abstand – wurde mit Absperrbändern ein Weg für die Anwesenden vorgegeben. Außerdem wurden gleich vier gleiche Stationen aufgebaut, jeweils mit einer Karte des Marktplatzes und einem Ansprechpartner. „Um möglichst vielen Leuten die Möglichkeit zur Beteiligung zu geben“, erklärt Reschke. Auf kleinen Karten wurden die Ideen der Bürgerinnen und Bürger notiert und an die entsprechende Stelle auf der Karte geheftet.
Klare Fläche für den Freudenberger Marktplatz
Das Thema Verkehr, insbesondere Parken, brannte den Bürgerinnen und Bürgern besonders auf der Seele. Der „autofreie Flecken“ sei ein wichtiges Anliegen, sagt Reschke, verbunden mit der Frage: „Wo kann wie geparkt werden?“
Der Spielplatz käme bei der Bevölkerung schon sehr gut an, es gebe aber auch noch viele Ideen zu einer möglichen Erweiterung. Der Aufenthalt – vor allem das Aufstellen von mehr und neueren Bänken und eine Lösung für das Müll- und Lärmproblem, das einige Anwohner beklagen – seien ebenfalls zur Sprache gekommen.
Online-Fragebogen
Neben dem zweiten Ortstermin besteht weiterhin die Möglichkeit, sich auf der Projekthomepage www.freudenberg-marktplatz.de über den aktuellen Stand der Planungen zur Marktplatzgestaltung zu informieren. Bis zum 19. Juni läuft dort eine Online-Befragung.
2024 soll der neue Marktplatz fertig sein.
Über gestalterische Elemente unterhielten sich die Bürgerinnen und Bürger mit Tourismusmanagerin Pauline Coroly. „Dem Wasser mehr Bedeutung geben“, sei ein Anliegen vieler Freudenberger. Das Wasser habe für den Marktplatz auch historisch gesehen eine essenzielle Bedeutung gehabt, betont Coroly. Auch die Fachwerkbauweise zu erhalten und bei möglichen neuen Elementen zu berücksichtigen, sei ein Thema. Den größten Zulauf hatte die Station der ausführenden Stadtplanerin Christine Loth, bei der wiederum der Verkehr heiß diskutiert wurde. „Wir brauchen eine Fläche, die klar der Marktplatz ist“, sagt Loth.
Neues Feuerwehrgerätehaus in Freudenberg
Das Haus am Marktplatz nutzt die Freudenberger Feuerwehr in Zukunft nicht mehr, so viel steht immerhin fest. Nun steht zur Diskussion, ob die frei werdende Fläche noch Teil des Marktplatzes oder aber für Parkplätze genutzt wird. Dies werde aktuell geprüft, so Loth.
Das neue Feuerwehrgerätehaus wird hinter der Lohmühle errichtet. Zu diesem Zweck wurden dort im Frühjahr bereits einige Bäume entfernt. Noch in diesem Sommer soll die Ausschreibung vergeben und mit den Arbeiten begonnen werden, sagt Bürgermeisterin Nicole Reschke. 2021 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, einen genauen Zeitpunkt könne sie aktuell noch nicht nennen.
Wegen Corona habe es keine nennenswerte Verzögerung gegeben, freut sich Reschke – höchstens die wenigen Wochen, in denen sich die zuständige Fachabteilung auf die Pandemie einstellen musste. Auch mit der Bürgerbeteiligung in der Coronakrise ist sie zufrieden, schon die Online-Umfrage habe großen Zulauf bekommen und auch beim Ortstermin seien noch einmal neue Anregungen gekommen. „Ich bin gespannt, was nächste Woche kommt“, sagt Nicole Reschke im Hinblick auf den zweiten Termin am Donnerstag, 18. Juni. „Es ist schön, dass alle die Chance sehen, dass sich hier etwas entwickelt.“
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