Freudenberg. . Sowohl der Plan für den Neubau an der Lohmühle als auch das Thema Kurpark-Neugestaltung entpuppen sich als Streitpunkt zwischen CDU und SPD.

Die Planung für das neue Gerätehaus der Freudenberger Feuerwehr, das an der Lohmühle entstehen soll (wir berichteten), wird weiter vorangetrieben. Das hat der Rat nun einstimmig beschlossen. So harmonisch wie das Ergebnis (29 Ja-Stimmen, eine Enthaltung) letztlich ausfiel, lief die Debatte allerdings nicht ab. Grund dafür war ein Antrag der CDU.

Darin befürworteten die Christdemokraten ausdrücklich den geplanten Neubau des Feuerwehrgerätehauses in zentraler Lage und die damit verbundenen kürzeren Rettungszeiten, plädierten aber dafür, das Ganze mit der Rettungswache zu verknüpfen. Dafür sollte der Kreis Siegen-Wittgenstein mit einbezogen werden, um zu prüfen, ob sich bei einem kombinierten Neubau eventuell Synergieeffekte ergeben würden.

Harte Kritik von der SPD

Diese Idee stieß insbesondere bei der SPD auf großen Unmut. „Der Antrag ist voll daneben“, sagte Arno Krämer. Die CDU habe damit die Feuerwehr vor den Kopf gestoßen. „Nach vielen Jahren wurde endlich ein geeigneter Standort für einen Neubau gefunden und jetzt kommt dieser Antrag“, so Krämer. Sein Parteikollege pflichtete ihm bei: Der Antrag sei lächerlich, damit brüskiere die CDU die Feuerwehr.

Investition in den Schutz der Bevölkerung

Die Idee für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in zentraler Lage wurde mit dem neuen Brandschutzbedarfsplan im Juli 2017 ins Rollen gebracht.

Beginnen sollen die Bauarbeiten voraussichtlich im nächsten Jahr. Die Verwaltung hat für das Projekt bereits 1,5 Millionen Euro bereitgestellt.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Christoph Reifenberger wehrte sich gegen die Vorwürfe von Seiten der SPD. Der Antrag sei mit keiner böswilligen Intention gestellt worden, die SPD habe diesen offensichtlich nicht verstanden. „Wir haben einzig die Prüfung von möglichen Synergieeffekten beantragt. Das wäre sicherlich nicht schädlich.“ Das Echauffieren seitens der Sozialdemokraten verstand auch Alexander Held (CDU) nicht: „Die Verwaltung hat den Neubau schon geplant, aber man muss ja die Gelegenheit bekommen, Ideen einzubringen.“

Paul Schmidt, Alternative Liste Freudenberg, brach die einzige Lanze für den Vorschlag der Christdemokraten. Er stufte den CDU-Antrag als sinnvoll ein und bedankte sich dafür, dass „Leute mitdenken.“ Christiane Berlin (Grüne) versuchte der Debatte die Schärfe zu nehmen und rief dazu auf, die Streitereien zu beenden. „Wir sollten uns darüber freuen, dass Freudenberg jetzt bauen und loslegen kann.“

Zweiter Streitpunkt: Alter Flecken

Trotz des Appells von Kornelia Busch-Pfaffe, doch „ein gewisses Niveau beizubehalten“, welcher an die SPD adressiert war, ging die hitzige Debatte beim Thema Marktplatz in die nächste Runde. Der CDU, die ein Gesamtkonzept für den Alten Flecken und die Aussetzung der bisherigen Planung für die Kurpark-Neugestaltung beantragte, warf die SPD vor, einen „Antrag der Verhinderung“ zu stellen. „Jetzt wo es den Förderbescheid gibt, wollen Sie das erstmal stoppen. Das grenzt an Verletzung Ihres Eids, sich zum Wohle der Bürger Freudenbergs einzusetzen“, hielt Arno Krämer den Christdemokraten vor.

Christoph Reifenberger wies den Vorwurf zurück und merkte an, dass es der Fraktion nicht darum gehe, etwas zu verhindern, sondern vielmehr darum, über neue Möglichkeiten nachzudenken. Bei der Abstimmung entschied der Rat einstimmig, die bereits bestehende Planung fortzusetzen. Enthaltungen gab es seitens der CDU und der AL.

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