Netphen. CDU und Grüne vermuten wirtschaftliche Gründe hinter der Entscheidung, das Freibad Netphen nicht zu öffnen.

Die CDU hat die Gesellschafterversammlung der Freizeitpark Obernautal (FON) dazu aufgefordert, am Donnerstag die Öffnung des Freibades Netphen zu beschließen. Es sei ein Versäumnis gewesen, dass die FON auf eine Vorbereitung der Freibadsaison verzichtet habe, heißt es in einer Pressemitteilung.

CDU: Hallenbad ist gefährlicher

„Sich den Möglichkeiten einer Öffnung zu verweigern, ohne zu wissen, wie lange das so anhalten wird, ist eben genau nicht weitsichtig und auch nicht bürgernah“, sagt Stadtverbandsvorsitzender Sebastian Zimmermann mit Blick auf die anderen Kommunen, die Bademöglichkeiten im Freien geschaffen haben. „Der Verweis auf das Freibad in Deuz geht für Familien mit Kindern und Jugendliche leider momentan noch ins Leere.“ Andere Kommunen seien bereit, Netphen bei der Erstellung von Hygiene- und Sicherheitskonzepten zu helfen.

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Die Entscheidung sei „aus rein wirtschaftlichen Gründen“ erfolgt, die Argumentation des Bürgermeisters mit Schutzmaßnahmen gegen Corona sei nicht glaubhaft, heißt es weiter : „Im Übrigen zerlegt sich die Argumentation ‘Gesundheit geht vor Gaudi’ durch die geplante Öffnung des Hallenbades selbst: Die Ansteckungsgefahr ist in einem Hallenbad nachweislich höher.“

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Grüne: Abschied auf Raten

„Natürlich ist ein Freibad-Besuch in Corona-Zeiten nicht dasselbe wie vorher, das ist vollkommen klar“, wird der Stadtverbandssprecher der Netphener Grünen, Tobias Glomski, in der Pressemitteilung der CDU zitiert „Aber ich habe das Gefühl, dass eine Nichtöffnung des Freibades in diesem Jahr einen Abschied auf Raten für immer bedeuten kann.“

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CDU-Vorsitzender Sebastian Zimmermann nennt die Trampolinhalle („nicht der versprochene Goldesel, sondern eher ein finanzieller Mühlstein um den Hals des Freizeitparks“), die die FON belaste: „Wenn das Freizeitbad bzw. die es betreibende Gesellschaft in finanziellen Schwierigkeiten steckt und deswegen das Bad nicht öffnen kann, dann mögen uns die Gesellschafter das mitteilen und nicht andere Gründe wie Gesundheit, Corona, Auflagen etc. vorschieben.“

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