Wilnsdorf. Der Bürgerbus Wilnsdorf fährt Ende Juni die erste Tour. Der Verein erstellt ein umfassendes Streckennetz: Vier Linien mit 75 Haltestellen.
Jetzt hat auch die Gemeinde Wilnsdorf einen Bürgerbus. Oder zumindest fast. Es gebe noch einige letzte Dinge zu klären und Fragen an die VWS zu stellen, sagt Andreas Klein, Vorsitzender des Vereins „Bürgerbus Wilnsdorf“.
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Am 29. Juni soll es dann das erste Mal auf Tour gehen, das neue Fahrzeug, das am Montag auf dem Gelände der Firma Bott-Fahrzeugtechnik offiziell übergeben wurde. Neben der Eigenschaft als Beförderungsmittel sei der Bus auch ein wichtiger Ort der sozialen Begegnung und des Austausches, „wie die Tante Emma-Läden, die mehr und mehr aus Kommunen verschwunden sind“, findet Landrat Andreas Müller.
Bürgerbus Wilnsdorf braucht zwei Jahre bis zum aktiven Start
Vor zwei Jahren wurde der Verein gegründet, der aktuell 25 Mitglieder hat, „davon 20 Fahrer“, erklärt Vorstandsmitglied Ludger Gruss. Er ist der Koordinator für die Busfahrer und hat die größte Erfahrung, weil er seit Jahren bereits in Burbach Bürgerbus fährt. Zwei Jahre bis zum aktiven Start, „damit haben wir gerechnet und die haben wir auch gebraucht“, ergänzt Andreas Klein.
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In dieser Zeit wurden die Konzessionsfragen mit der VWS geklärt, Sponsoren und Fahrer gesucht, vor allem ein Streckennetz ausgearbeitet - ziemlich ambitioniert. Mit mehr als 200 Kilometern deckt es alle Ortschaften ab. Anders, als etwa bei den Nachbarn in Burbach. „Da wird der Hickengrund nicht angefahren“, betont Ludger Gruss, weil es bei den weiten Wegen und der überall begrenzten Fahrerkapazität einfach schnell schwierig werden könne.
Bürgerbus Wilnsdorf mit ambitionierten Streckennetz
Trotzdem soll in Wilnsdorf erst einmal das große Modell ausprobiert werden. Vier Linien mit 75 Haltestellen wird es geben, nur 15 davon überschneiden sich mit dem normalen VWS-Plan. Der Bus ist von Montag bis Freitag unterwegs, täglich sind zwei Fahrer im Einsatz, die jeweils rund vier Stunden fahren.
Annemarie Bender, die zweite Vorsitzende des Vereins, ist überzeugt, dass die Begeisterung für das Projekt schnell wächst und damit auch die Zahl der Fahrgäste und der Freiwilligen am Steuer. Sie selbst bedauert, dass es nicht einen Tick schneller gegangen ist mit der Umsetzung. „Ich bin gerade 75 geworden“, macht sie auf eine Beschränkung für potenzielle Fahrer aufmerksam. Zumindest jene, die eine Erstzulassung für die Personenbeförderung brauchen, dürfen dieses Alter noch nicht erreicht haben. Bei der Verlängerung sehe das anders aus, fügt Ludger Gruss an. In Sachen Fahrgäste erwartet er „den Klassiker, Frauen über 80, deren Männer gestorben und die nicht mehr so mobil sind“.
Fahrer gesucht!
Die 20 Fahrer, die jetzt für den „Bürgerbus Wilnsdorf“ gemeldet sind und seit gut zwei Wochen geschult werden, dürften auf Dauer nicht ausreichen, ist Ludger Gruss überzeugt.
Interessenten können sich telefonisch unter 0271 238 68 26 an Volker Schüttenhelm wenden oder eine Mail an den Verein schreiben: info@buergerbus-wilnsdorf.de.
Bürgerbus Wilnsdorf kann auch einen Rollstuhl mitnehmen - nach Anmeldung
Mit diesem Gedanken sind auch die Linien gestaltet worden, die überwiegend die Siedlungen aus den 50- und 60-er Jahren bedienen: „In die Neubaugebiete muss ich nicht fahren, da sind alle mobil!“ Obwohl bei Nachfragen praktisch jeder eine Haltestelle vor der Tür haben wolle. „Obwohl drei Autos in der Garage stehen“, schmunzelt Gruss fröhlich.
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Der Bus, ein VW-Crafter, ist ein modernes Dieselmodell und das erste im Siegerland, das auch einen Rollstuhl aufnehmen kann. „Allerdings nur mit Voranmeldung“, bittet Andreas Klein. Weil dann ein Sitz ausgebaut werden müsse und möglicherweise ein zweiter Fahrer oder Raum für eine Begleitperson nötig würden.
Und wie sieht es mit dem weiteren Corona-Schutz aus? „Nur mit Maske“ sei klar, sagen die Verantwortlichen. Der Abstand komme letztlich von selbst, ist Ludger Gruss überzeugt.
Die Erfahrung aus anderen Kommunen zeige, dass eigentlich nie mehr als vier oder fünf Passagiere an Bord seien.
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