Siegen. Rund einen Monat nach Eröffnung schließt das Corona-Behandlungszentrum in Siegen wieder. Doch eine Beratung am Telefon ist noch möglich.

Das Corona-Behandlungszentrum in Siegen der Alten Hammerhütter Schule, Koblenzer Straße 90, schließt. Am 16. April hatte die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) das COVID-19-Behandlungszentrum eröffnet, um Infizierte, bzw. Personen, die noch auf ihr Testergebnis warten, medizinisch versorgen zu können. Dieses Angebot wird nun nicht mehr gebraucht, deshalb kann die „Corona-Praxis“ schließen. Auch die Behandlungszentren in Olpe und Lüdenscheid machen dicht.

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„Glücklicherweise können wir einen deutlichen Rückgang der Behandlungszahlen in den Corona-Behandlungszentren in Olpe, Siegen und Lüdenscheid feststellen, ein Zeichen für einen weiteren Schritt zurück zur Normalität“, erklärt Stefan Spieren, Hausarzt und Leiter der Behandlungszentren. Spierens Erklärung deckt sich mit den rückläufigen Infektionszahlender Kreise. „Zudem steht mittlerweile ausreichend Schutzausrüstung für die niedergelassenen Ärzte zur Verfügung, so dass die Patienten auch in den Praxen behandelt werden können“, erklärt Dr. Martin Junker, Leiter der KVWL-Bezirksstelle Lüdenscheid.

Telefonische Beratung im Corona-Behandlungszentrum Siegen hilft bei Fragen zum Virus

In Olpe, Siegen und Lüdenscheid war von Beginn an eine telefonische Voranmeldung für die Corona-Behandlungszentren erforderlich. Die sogenannte Priorisierung übernahm eine speziell geschulte Medizinische Fachangestellte mit engem Kontakt zum Leiter der Corona-Behandlungszentren. Melanie Klötsch, eigentlich tätig in der Arztpraxis Spieren & Kollegen, ist die Stimme am Telefon der Corona-Praxis. Sie ist für die Einschätzung der Dringlichkeit, die Zuteilung und vor allem für viele Erklärungen und Unterstützung bei Fragen der Corona-Patienten da.

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„Die Angst der Patienten war anfangs sehr groß, dass sie aufgrund der Corona-Infektion nicht behandelt werden, da waren die Behandlungszentren eine große Hilfe. Es haben auch viele angerufen, denen wir mit einem Rat am Telefon schon helfen konnten“, schildert Melanie Klötsch ihre Erfahrungen. Das ist sicherlich verständlich, da die Situation für viele Patienten zu Beginn sehr unübersichtlich war. „Jetzt, wo wir in Richtung Normalität gehen, wird es einfacher für uns alle. Auch, wenn es eine andere Normalität ist“, so Spieren.

Positive Resonanz auf die Corona-Behandlungszentren Siegen, Olpe und Lüdenscheid

Die für die Behandlungszentren gesondert eingerichteten Telefonnummern bleiben vorerst geschaltet, auch wenn die Behandlungszentren schließen. „Damit werden die Ärztinnen und Ärzte in den Praxen und die Gesundheitsämter vor Ort noch weiterhin entlastet und wir können zügig reagieren - falls die Anruferzahlen wieder zunehmen, kann das ein indirekter Hinweis sein“, so Junker. Dem stimmt auch Melanie Klötsch zu: „Für die Menschen ist das aktuell noch wichtig und eine gute Stütze, wir erklären gerne, wie und wo sie behandelt werden“.

Die Resonanz auf die Behandlungszentren war gleichermaßen gut – sowohl aus Sicht der Patienten, als auch aus Sicht der dort tätigen Ärzte. Neben Hausärzten aus der Umgebung haben auch Ärzte im Ruhestand die Behandlung übernommen. „Bei den Ärztinnen und Ärzten und den Medizinischen Fachangestellten, die in den drei Behandlungszentren tätig waren, möchte ich mich als Leiter ausdrücklich für die hervorragende Zusammenarbeit und Unterstützung bedanken. Insbesondere für die Flexibilität und auch kurzfristige Dienstübernahme“, betont Spieren. Auch die Zusammenarbeit mit den örtlichen Gesundheitsämtern war unproblematisch und immer im Sinne einer unkomplizierten Lösung für die Bevölkerung ausgelegt.

Keine Schwierigkeiten beim Rückzug der Corona-Behandlungszentren

Schon frühzeitig hatte Martin Junker in seiner Funktion als KVWL-Bezirksstellenleiter für die Kreise Olpe, Siegen-Wittgenstein und den Märkischer Kreis alle Beteiligten an einen Tisch gebeten, um ein stimmiges Konzept für die Bevölkerung im Rahmen der Corona-Pandemie zwischen Ärztinnen und Ärzten in den Praxen und dem öffentlichen Gesundheitsdienst zu vereinbaren. „Mit Erfolg, die frühen Absprachen haben zu einheitlichen und einfachen Regelungen für alle Beteiligten geführt“, freut sich Junker.

Mit Schwierigkeiten beim Rückzug der Corona-Behandlungszentren rechnet der Leiter Stefan Spieren nicht, „denn wir haben ja noch die Telefonnummern und die Internetseiten, die vorerst weiter wie bisher zur Verfügung stehen. Die Praxisausstattung der Behandlungszentren wird für den Fall der Fälle eingelagert und steht bei einem erneuten Ausbruch umgehend zur Verfügung. Die Logistik haben wir.“

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