Olpe. Zwischen Olpe und Siegen soll schon bald wieder ein Schnellbus fahren. Später könnte die Linie sogar bis ins Oberbergische führen.
Eine neue Schnellbuslinie könnte Olpe nicht nur besser an das Oberzentrum Siegen, sondern auch an die Metropole Köln anbinden. Der gemeinsame Zweckverband der Kreise Olpe und Siegen-Wittgenstein (ZWS) arbeitet an einer Verbindung der beiden Kreisstädte mit Gummersbach, wo Fahrgäste Anschluss an die Regionalbahn nach Köln hätten, erläuterte ZWS-Geschäftsführer Günter Padt am Donnerstag im Umwelt- und Strukturausschuss des Kreises Olpe.
400.000 Euro im Jahr stellt die Landesregierung dem ZWS bis 2032 für zusätzliche Schnellbus-Angebote zur Verfügung. Nach einer Auswertung der Pendlerstatistik und anonymisierter Mobilfunkdaten zeigte sich der größte Bedarf innerhalb des Verbandsgebiets zwischen Olpe und Siegen sowie zwischen Olpe und Gummersbach.
Schnellbus einer besseren Anbindung der Wendener Dörfer geopfert
Zunächst solle die Verbindung nach Siegen wieder eingerichtet werden. Um die Dörfer im Wendener Land besser an die Nachbarstädte anzubinden, war die beliebte Schnellbus-Verbindung über die A 45 vor vier Jahren weggefallen und durch zusätzliche Fahrten der Linie R53 ersetzt worden. Seitdem beträgt die Fahrtzeit mit dem Bus von Olpe nach Siegen knapp eine Stunde.
Der neue Schnellbus soll nach den Vorstellungen des ZWS aber nicht mehr über die A 45 fahren, sondern bei Dahl-Friedrichsthal auf die A 4 und dann – nach Halt in Kreuztal – weiter über die HTS.
Der Bus wäre dann 40 Minuten unterwegs, fünf Minuten länger als auf der alten Strecke über die A 45 und das Alchetal bei Freudenberg. Dafür wären die beiden Mittelzentren Olpe und Kreuztal miteinander verbunden, zwischen denen schon seit Jahren keine Buslinie mehr verkehrt. Die Entscheidung über die konkrete Fahrtstrecke treffen die beiden Kreistage.
Keine Einigung über Fahrtstrecke nach Gummersbach
Komplizierter ist die Einrichtung einer Schnellbus-Verbindung nach Gummersbach, das hinter den Grenzen des ZWS liegt. Damit gebe es unterschiedliche Förderzuständigkeiten, erklärte Günter Padt im Umwelt- und Strukturausschuss: „Wir sehen in der Verbindung aber ein hohes Potenzial.“ Geht der ZWS die Planungen mit dem Oberbergischen Kreis und dem dort verkehrenden, kreiseigenen Busunternehmen OVAG zu schnell an und scheitere, bestehe die Gefahr, dass die gesamte Förderung – und damit auch der Schnellbus Olpe-Siegen – wegfallen könnte.
Ohnehin gebe es noch keine Einigung über die genaue Fahrtstrecke. Der Oberbergische Kreis favorisiere eine Strecke von Gummersbach über Bergneustadt auf die A 4 bis Olpe-Süd. Damit würde Drolshagen umfahren, lehnt der ZWS die Strecke über die Autobahn ab. Der Kreis Olpe, das ließen auch die Ausschussmitglieder erkennen, setzt vielmehr auf eine Route entlang der B 55.
Günter Padt zeigt sich zuversichtlich, dass eine Einigung möglich ist: „Wenn alle mit offenem Herzen da rangehen, haben wir eine Chance – auch im Oberbergischen.“