Burbach/Siegen. In Siegen und Burbach fanden die ersten evangelischen Gottesdienste statt. Jetzt zieht Würgendorf nach.

Ein kleines Stück Normalität: Seit Anfang Mai dürfen wieder öffentliche Gottesdienste in Kirchen gefeiert werden. Die Siegener Nikolai-Kirchengemeinde und die Kirchengemeinde Burbach waren die ersten beiden Gemeinden im Evangelischen Kirchenkreis Siegen, die am 3. Mai wieder Gottesdienste anboten. Dabei mussten sie das Schutzkonzept der Evangelischen Kirche von Westfalen beachten: Mundschutz-Pflicht, Desinfektionsmittel am Eingang, markierte Sitzplätze mit reichlich Abstand und kein Gesang, weil dabei die Infektionsgefahr besonders hoch ist.

Trotz der ungewohnten Umstände sagt Nikolai-Pfarrer Stefan König: „Es war für uns als Gemeinde schön und stimmig, wieder gemeinsam Gottesdienst zu feiern und sich zu begegnen – wenn auch auf Abstand.“ Mit der Einhaltung der Sicherheitsvorkehrungen habe es keine Probleme gegeben. Die gut 35 Gottesdienstbesucher hätten sich in die Teilnehmerliste am Eingang eingetragen, die geführt wird, um im Falle einer später entdeckten Covid-19-Erkrankung Infektionsketten nachvollziehen zu können.

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Auch Pfarrer Jochen Wahl aus Burbach freut sich, dass Gottesdienste wieder möglich sind. „Das ist schon etwas anderes, als einen Video-Gottesdienst zu sehen oder zu produzieren“, sagt Wahl – auch wenn die digitalen Formate der Kirchengemeinde Burbach wie Video-Gottesdienste und eine tägliche Audio-„Mutmachminute“ in den Zeiten ohne öffentliche Veranstaltungen auf großen Zuspruch gestoßen seien. „Es war schön, wieder gemeinsam Gottesdienst feiern zu können und Menschen zu sehen, die man lange nicht getroffen hat“, sagt der Pastor.

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Hygienekonzept funktioniert

Und auch in Burbach ging das Sicherheits- und Hygienekonzept auf: Wie in der Nikolaikirche trugen Besucher Mund-Nase-Schutz, desinfizierten sich am Eingang die Hände und trugen sich in Teilnehmerlisten ein. Platzanweiser halfen ihnen, die markierten Sitzplätze zu finden. Für den nächsten Sonntag plant die Gemeinde, neben dem Gottesdienst um 10.15 Uhr in Burbach auch einen Gottesdienst um 10.30 Uhr in Würgendorf anzubieten.

Superintendent Peter-Thomas Stuberg war am Sonntag in der Nikolaikirche und hat beobachtet, dass Gottesdienste in Corona-Zeiten zwar deutlich anders sind, aber auch Stärken haben: „Die tragenden Elemente des Gottesdienstes leuchten jetzt besonders“, sagt der leitende Theologe des Kirchenkreises Siegen. „Eine Textlesung hört man noch intensiver, sie bekommt eine besondere Dichte.“

Am Sonntag, 10. Mai, werden weitere Gemeinden im Kirchenkreis Siegen Gottesdienste feiern. Eine Übersicht gibt es auf www.kirchenkreis-siegen.de.

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