Kreuztal. Kreuztal rechnet bereits jetzt mit 2,6 Millionen Euro, die die Coronakrise die Stadt kostet, vor allem wegen ausbleibender Steuereinnahmen.

Corona kostet die Stadt Kreuztal bereits jetzt mindestens 2,6 Millionen Euro. Das geht aus einer Vorlage für den Hauptausschuss hervor, der am Donnerstag, 7. Mai, ab 17 Uhr im Feuerwehrhaus Leystraße tagt.

Mit der für dieses Jahr erwarteten Gewerbesteuereinnahme von 36 Millionen Euro rechnet Kämmerer Michael Kass nicht mehr. Die Unternehmen hätten ihre Vorauszahlungen bereits jetzt um 1,5 Millionen Euro reduziert. „Mit erheblichen Verwerfungen“ sei auch bei Einkommen- und Umsatzsteuern zu rechnen, je nach Dauer und Ausmaß des wirtschaftlichen Stillstands. Der Kämmerer rechnet vorerst mit einer Million Euro weniger. Die Verluste würden sich aber auch über das nächste Jahr fortsetzen.

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Einsparungen bei der Kultur

Gemessen daran scheinen die anderen Positionen auf der Verlustliste weniger gravierend: Die Stadt nimmt keine Elternbeiträge für Kitas und offenen Ganztag ein (28.000 Euro), die Absage von Kulturveranstaltungen und Musikschule kostet 50.000 Euro. Einnahmenverluste, denen allerdings auch Einsparungen gegenüberstehen. Insbesondere die Kulturveranstaltungen im Sommer, vor allem in Dreslers Park, hätten die Stadt Kreuztal sonst einiges gekostet. Unbekannte Größe ist die Kreisumlage: Der Kreis habe „erhebliche Mehraufwendungen“ durch die Bewältigung der Coronakrise zu finanzieren, auch ihm fehlen die Elternbeiträge für die Kitas. Eine Steigerung der Kreisumlage sei daher „zu befürchten“.

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Ordnungsamt verstärkt

Knapp 40 Prozent der Verwaltungsbediensteten arbeiten im Homeoffice – im 14-tägigen Wechsel mit ihren Kolleginnen und Kollegen, die im Rathaus bleiben. „Durch dieses Zweischichtsystem wird sichergestellt, dass bei Erkrankung eines Mitarbeiters eine Einsatzreserve zur Verfügung steht.“ Um die Einhaltung der Corona-Verbote überwachen zu können, wurde das Ordnungsamt, befristet bis Ende September, personell verstärkt. Auch bei Baubetriebshof, Wasserwerk und Klärwerk sowie den Schulhausmeistern wurden Schichtsysteme eingeführt.

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Für 18 Kinder wurde in der letzten Aprilwoche in sieben der zehn städtischen Kitas eine Notfallbetreuung in Anspruch genommen. Bis dahin sei die Inanspruchnahme „sehr zurückhaltend“ gewesen, am Anfang kamen nur acht Kinder. Erzieherinnen, die nicht für den Einsatz benötigt wurden, mussten ebenfalls ins Homeoffice wechseln, weil das Kita-Betretungsverbot, das das Land ausgesprochen hat, auch für sie gilt.

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