Siegen/Freudenberg. Natur und Geschichte mit Hilfe digitaler Technik neu erkunden: Regionale-Sterne für Projekte im Siegener Tiergarten und Freudenberger Altstadt.

Zwei weitere Siegerländer Projekte haben ihren ersten Stern im Rahmen des Regionale-2025-Verfahrens erhalten.

Historischer Tiergarten Siegen: „Natur digital begreifen“

In Siegen sollen vor allen Dingen Kinder und Jugendliche die biologische Vielfalt im Erlebniswald Historischer Tiergarten künftig digital erkunden können. Die Erfahrung des Waldes mit allen Sinnen bleibt, wird aber ergänzt um digitale Komponenten. Neue Stationen entlang des Wegenetzes sollen entwickelt, erprobt und evaluiert werden, um etwa Schulklassen teils unsichtbare Vorgänge in der Natur zu erklären.

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„Der erste Stern ist für uns eine besondere Anerkennung unserer Projektidee und zugleich Ansporn, sich für die Verwirklichung der Idee mit viel Engagement einzusetzen“, sagt Prof. Klaudia Witte, Biologin an der Uni Siegen. „Mit dem Einsatz digitaler Medien in der Natur wollen wir die Faszination für die Natur und das Wertschätzen der Natur bei Jung und Alt (wieder) erwecken.“

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Die App „RegioQuest“ soll Jugendlichen bei der Berufsfindung und Unternehmen bei der Fachkräftesicherung helfen. Das Projekt von Uni Siegen und Kreis Olpe könnte auch auf andere Kreise übertragbar sein.

„Nachhaltiges Qualitätsmanagement für die öffentliche Infrastruktur – am Beispiel des Tourismus“: Infrastruktur soll erhalten und verbessert werden. Ein Managementsystem soll alle Partner im Tourismussektor koordinieren, was auch auf andere öffentliche Infrastruktur übertragbar sein soll.

Erste Ansätze der Projektverantwortlichen von Stadt und Uni sind: „Leben“ im Totholz, twitternde Bäume oder auch Wildtiere vor der Kamera. Daten und Bilder liefern demnach im Siegener Tiergarten dauerhaft installierte Messsonden, Kameras und Mikrofone an eine Datenbank mit angeschlossener Webplattform. Über diese gelangen dann die Informationen zu den Wanderern entlang der Strecke. Die Erkenntnisse von „Natur digital begreifen“ sollen auch anderen Akteuren der Umweltbildung in der Region helfen, digitale Angebote für weitere Naturorte zu gestalten.

Virtuelle Stadtführung durch den Alten Flecken in Freudenberg

In Freudenberg arbeiten ehrenamtlich tätige Amateur-Theatergruppen und Schulen gemeinsam an einer virtuellen Stadtführung. Durch den Einsatz von „Augmented Reality“ möchte die Stadt ihre eigene Geschichte und Historie für Einheimische, Gäste und Kinder auf neue Art erlebbar machen. Der erste Stern „ist für uns die Bestätigung, dass es gerade jetzt wichtig ist, den Bogen zwischen Jung und Alt zu spannen – nicht nur durch die enge Zusammenarbeit zwischen den Generationen, sondern auch durch das Aufzeigen lebendiger Geschichte mittels modernster Technik“, sagt Freudenbergs Bürgermeisterin Nicole Reschke. Das Projekt sei eine Investition in die Zukunft: für moderne Bildung, für den Zusammenhalt und die Belebung der Altstadt und deren Geschäfte und Gaststätten.

Mit einer App und Augmented Reality soll sich der historische Stadtkern Freudenbergs individuell und virtuell erkunden lassen. Eine altersgerechte Variante für Kinder ist auch geplant.
Mit einer App und Augmented Reality soll sich der historische Stadtkern Freudenbergs individuell und virtuell erkunden lassen. Eine altersgerechte Variante für Kinder ist auch geplant. © FRids e.V.

Die historische Freudenberger Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern ist weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Mit der geplanten App soll sich der historische Stadtkern Freudenbergs individuell erkunden lassen. Durch „Augmented Reality“ können Nutzer beispielsweise nicht nur Bilder von früher sehen, sondern auch die Geschichten der Gebäude in kleinen Spielszenen erfahren. Eine altersgerechte Variante der Stadtführung für Kinder und Jugendliche plant die Stadt ebenfalls. Ehrenamtliche Amateurgruppen sollen eingebunden werden und Einheimische, Touristen und Schulen profitieren. Auch dieses Projekt könnte bei Erfolg andere Städte inspirieren.

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