Deuz. Gastronomen wegen Corona in kritischer Lage: Die Aktion „leere Stühle“ findet am Freitag unter anderem auch vor dem Gasthaus Klein in Deuz statt.
Wie viele andere Gastronomen beteiligt sich das Gasthaus Klein in Netphen-Deuz an der bundesweiten Aktion „leere Stühle“ des Hotel- und Gaststättenverbands. Damit möchte die Branche auf die schwierige Situation der Gastronomie in der Corona-Krise aufmerksam machen.
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„Wir decken bei uns vor dem Gasthaus eine lange Tafel mit leeren Stühlen“, sagt Christian Klein-Wagner, der das Gasthaus Klein zusammen mit seiner Frau Corinna führt. Die Aktion führe man zusammen mit den anderen Gastronomen in Deuz durch: Dem Ewerts-Hotel, der Pizzeria Firenze und dem Imbiss-Grill Marrakesch. Alle diese Betriebe dürfen derzeit nicht öffnen und haben durch fehlende Laufkundschaft erhebliche finanzielle Einbußen.
Sieben Prozent Mehrwertsteuer helfen nicht, wenn keine Gäste da sind
„Da hilft es auch nicht, dass wir jetzt sieben Prozent Mehrwertsteuer abrechnen dürfen“, sagt Christian Klein-Wagner – wenn das Restaurant leer sei, gebe es halt auch keine Einnahmen. Mit der Aktion vor dem historischen Fachwerkhaus, eines der größten Denkmäler im Netphener Stadtgebiet, wolle man die Politik darauf hinweisen: „Vergesst uns nicht!“, sagt Klein-Wagner.
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Für die Branche sei es sehr wichtig zu wissen, wann und wie man die Betriebe wieder öffnen dürfe, so der Gastronom weiter. Die Soforthilfe sei oft noch nicht angekommen – „ich weiß, wovon ich rede“. Gezielte Hilfen, wie sie die Autoindustrie oder die Banken in der Vergangenheit bekommen hätten, seien nun womöglich auch für die Gastronomie mit ihren deutschlandweit 2,4 Millionen Beschäftigten nötig und angemessen, sagt Klein-Wagner. Denkbar seien auch Kredite mit langen Laufzeiten.
„Gastronomie vielleicht nicht systemrelevant – aber das Wohnzimmer der Nation“
„Die Gastronomie ist vielleicht nicht systemrelevant“, sagt Christian Klein-Wagner – aber sie gehöre zum Lebensstil, als sozialer Treffpunkt, als Ort, an dem gesellschaftliches Leben stattfindet. „Wir sind ein Kulturgut. Wir sind die Wohnzimmer der Nation.“
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