Wilnsdorf. Die Gemeinde Wilnsdorf beauftragt ein Fachbüro mit der Erstellung eines „Ländlichen Wegenetzkonzepts“. Auch die Bürger sollen sich beteiligen.

Rund 750 Kilometer Wirtschaftswege durchziehen Wilnsdorf. Die Wald- und Feldwege wurden überwiegend in den 1950er bis 1970er Jahren angelegt, damit die land- und forstwirtschaftlichen Flächen im Gemeindegebiet auch mit schwerem Gerät bewirtschaftet werden konnten.

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Mittlerweile machen zwei Veränderungen neue Betrachtungen nötig: Zum einen sind die eingesetzten Fahrzeuge immer größer, breiter und schwerer geworden, so dass die Wege vielerorts an die Grenzen ihrer Nutzbarkeit stoßen. Zum anderen werden sie immer stärker multifunktional genutzt. Nicht nur Land- und Forstwirte sind dort unterwegs, sondern auch Radfahrer und Spaziergänger, manchmal auch Rettungswagen oder Baustellenfahrzeuge.

Wilnsdorf holt sich Untersützung

„Auf den Wirtschaftswegen treffen heute ganz unterschiedliche Nutzergruppen mit sehr individuellen Interessen und Anforderungen aufeinander“, fasst Wilnsdorfs Bürgermeisterin Christa Schuppler die Gegebenheiten zusammen. „Mit Blick auf diese veränderten Rahmenbedingungen wollen wir unser Wegenetz nun unter die Lupe nehmen, um es neu zu bewerten und nachhaltig in die Zukunft zu tragen.“ Dazu hat sich die Gemeinde Wilnsdorf Unterstützung an die Seite geholt und ein Fachbüro mit der Erstellung eines sogenannten „Ländlichen Wegenetzkonzepts“ beauftragt. Das Konzept ist Voraussetzung, um Fördermittel des Landes für bauliche Maßnahmen an den Wirtschaftswegen beantragen zu können.

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Baufachbereichsleiter Martin Klöckner erläutert die strategische Zielsetzung: „Wir wollen baldmöglichst grundlegende Verbesserungen an unserem Wirtschaftswegenetz planen, sukzessive umsetzen und den hohen Investitionsaufwand mit Fördermitteln reduzieren, die das Land NRW seit vergangenem Jahr bereitstellt“. Bauliche Maßnahmen können nach Abschluss des Konzeptes mit bis zu 70 Prozent gefördert werden, eine erhebliche Finanzspritze für die Gemeinde Wilnsdorf, die unter den Vorgaben eines Haushaltssicherungskonzepts arbeitet.

Wilnsdorfer Bürger sollen sich beteiligen

Die ersten Schritte zum Wirtschaftswegekonzept werden mit dem Auto zurückgelegt: Mitarbeiter des Fachbüros werden im gesamten Gemeindegebiet die Wegabschnitte erfassen. „Das geht natürlich nur mit geländetauglichen Allradfahrzeugen, die zudem mit Spezialkameras und besonderer Hard- und Software ausgerüstet sind“, so Klöckner.

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Schuppler kündigt an: „Wie schon in vergangenen konzeptionellen Prozessen werden wir auch hier unsere Bürgerinnen und Bürger beteiligen, dazu wird es im Laufe des Jahres verschiedene Möglichkeiten geben, über die wir frühzeitig informieren“. Im Herbst 2020 soll das Wirtschaftswegekonzept für Wilnsdorf fertig sein. Gefördert wird der Prozess mit 50.000 Euro aus dem NRW-Programm „Ländlicher Raum 2014-2020“ und dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raums (ELER).

Alle Informationen rund um das kommende Wirtschaftswegekonzept werden auf der Website der Gemeinde Wilnsdorf unter www.wilnsdorf.de/wirtschaftswegekonzept zu finden sein.

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