Netphen/Wilnsdorf/Burbach. Investitionen in Landesstraßen: Nächstes Jahr soll auch mit dem Ausbau der L 719 zur Siegquelle begonnen werden.
Das NRW-Verkehrsministerium hat das Geld für die Erhaltung der Landesstraßen verteilt. Nachdem das Bauprogramm für die Bundes- und die Kreisstraßen in Siegen-Wittgenstein bereits zu Jahresbeginn feststand, sind nun auch die Prioritäten der Landesstraßenerhaltung gesetzt – teilweise auch schon für das nächste Jahr.
Die Baustellen
Das sind die Maßnahmen im Siegerland:
L 531 Ortsdurchfahrt Würgendorf: Die Arbeiten waren im vorigen Jahr unterbrochen worden, weil die Straße als Umleitungsstrecke für die B 54 gebraucht wurde -- die war auf hessischer Seite für den Neubau von zwei Brücken über die Autobahn gesperrt worden. Mittlerweile wurde in Würgendorf mit dem zweiten Bauabschnitt begonnen. Bis Ende nächsten Jahres werden auf der knapp einen Kilometer langen Strecke 1,3 Millionen Euro verbaut.
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L 719 und L 729: Die Arbeiten in der Ortsdurchfahrt Deuz gehen weiter. Im Sommer 2018 war mit dem ersten Bauabschnitt der Kölner Straße (L 729) zwischen der Ortseinfahrt aus Richtung Netphen und dem neuen Kreisel zum Einkaufszentrum Kälberhof begonnen worden. In der Ortsmitte bilden Kölner Straße, Marburger Straße (L 719) und Albert-Irle-Straße einen Verkehrsknoten, der als Kreisverkehrsplatz ausgebaut wird. Im weiteren Verlauf überquert die Albert-Irle-Straße (L 719) Sieg und Werthe, beide Brücken werden erneuert. Am alten Bahnhof trennen sich die Landstraßen dann wieder: die L 719 zweigt nach Feuersbach, die L 729 nach Hainchen ab. Bereitgestellt werden für die beiden Brücken 690.000 Euro und für den letzten Kilometer Straße 1,256 Millionen Euro.
L 719: Ein weiteres Teilstück der L 719 wird zwischen Feuersbach und Kaan-Marienborn erneuert: Für die 450 Meter zwischen der Feuersbacher Furt (L 723) und dem Abzweig zur Anzhäuser Mühle (K 11) werden 200.000 Euro investiert.
Die anderen Baustellen
Bei den Bundesstraßen konzentrieren sich die Baustellen in diesem Jahr vor allem auf das nördliche Siegerland: Die B 508 zwischen Kreuztal und Hilchenbach und die B 517 in Eichen bleiben Großbaustellen, außerdem soll die B 62 zwischen Afholderbach und Kronprinzeneiche eine neue Fahrbahndecke bekommen.
Auf der A 45 sind die Talbrücken Rälsbach und Rinsdorf in Bau, der Neubau der Talbrücke Eisern wird vorbereitet, frühestens 2021 folgt die Talbrücke Landeskroner Weiher.
L 719: Bereits jetzt legt sich das Land darauf fest, dass es im nächsten Jahr mit dem Ausbau der L 719 von Walpersdorf zur Siegquelle losgehen soll. Diese Strecke war für mehrere Jahre zurückgestellt worden, weil die B 62 zwischen Kronprinzeneiche und Lützel wegenstraßenbau siegen eines drohenden Böschungsrutsches neu trassiert werden und die L 719 als dann einzige Straßenverbindung zwischen Siegerland und Wittgenstein offengehalten werden musste.
L 722: Auf einer Länge von rund drei Kilometern wird die L 722 zwischen Rudersdorf und der Einmündung in die L 723 einschließlich des Kreisverkehrs erneuert. Das Land gibt dafür 1,9 Millionen Euro aus. Von der L 722 zweigt die K 11 nach Salchendorf ab, mit deren Ausbau in diesem Jahr ebenfalls begonnen wird: Der erste Abschnitt reicht bis zum Sportplatz Salchendorf, der zweite bis zur Salchendorfer Ortsmitte folgt. Dort mündet die Kreisstraße in die L 729 ein – ob in einen Kreisverkehr, wie ihn die Stadt Netphen wünscht, steht wegen des Widerstands von Anwohnern nach wie vor nicht fest.
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Der Corona-Faktor
„Auch zur Überwindung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise ist der Ausweitung der Infrastrukturinvestitionen darüber hinaus ein wichtiges Signal“, kommentiert FDP-Landtagsabgeordnete Angela Freimuth die Investitionsliste.
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Tatsächlich habe der Landesbetrieb Straßenbau überlegt, wegen des geringeren Verkehrsaufkommens in Zeiten von Corona Straßenbaustellen zeitlich vorzuziehen, berichtet Karl-Josef Fischer, Sprecher des Landesbetriebs in Südwestfalen, im Gespräch mit dieser Zeitung. „Wir haben nach Maßnahmen gesucht – aber kurzfristig realisieren lässt sich nichts.“ Das liegt an den Bauplänen, die noch nicht so weit sind. Aber nicht nur: Es fehle an Baumaterial, sagt Fischer. „Und die Firmen haben Probleme mit ihren Mitarbeitern.“ Von denen sind eine Reihe nämlich auch krank.
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