Siegen-Wittgenstein. Die Ordnungsbehörden in Siegen-Wittgenstein loben das Verhalten der Menschen an Ostern. Die Corona-Auflagen wurden größtenteils eingehalten
Die Polizei hat am verlängerten Osterwochenende von Karfreitagmorgen bis Ostermontagabend im Kreis Siegen-Wittgenstein 44 Platzverweise wegen Verstößen gegen die Kontaktsperrenregelungen im Rahmen der Coronakrise ausgesprochen. Außerdem gab es 15 Ordnungswidrigkeitsanzeigen – wobei diese jeweils auch mehrere Personen betreffen können, wie Michael Zell, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde, erläutert.
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54 „Corona-Einsätze“ hatten die Beamten innerhalb der vier Tage. Rund 40 davon waren „anlassbezogen“ – das heißt, sie erfolgten auf Anrufe von Bürgern hin, die Gruppenaktivitäten meldeten. Bei den übrigen Einsätzen handelt es sich sich um die Streifen, auf die die Polizei ohnehin geht, um die Einhaltung der derzeitig gültigen Regelungen zu kontrollieren (wir berichteten bereits) – zusätzlich zu den Polizeistreifen, die standardmäßig unterwegs sind.
Bandbreite bei Bußgeldern für Corona-Verstöße
Wie die Konsequenzen für die Betroffenen sind, lässt sich dabei nicht pauschal sagen. Wie Michael Zell erläutert, gibt es eine gewisse Bandbreite. Säßen beispielsweise Fremde aus Unachtsamkeit heraus zu dicht an einer Bushaltestelle zusammen – einen solchen Fall gab es – reiche in der Regel ein Hinweis durch die Beamten. Die Angesprochenen zeigten sich sofort einsichtig und gingen auf Distanz. Anders sei die Sache, wenn Menschen wiederholt negativ auffielen, unkonstruktive Diskussionen starten würden, sich uneinsichtig zeigten, Vorsatz einräumten oder sich schlicht weigerten, auseinanderzugehen.
Das Ordnungsamt der Stadt Siegen hatte am langen Wochenende etwa 45 Einsätze in Bezug auf das Corona-Kontaktverbot. Arne Fries, zuständiger Dezernent, lobt das „überwiegend disziplinierte Verhalten der Siegenerinnen und Siegener. „Es kommt jetzt darauf an, dass wir auch in den nächsten Tagen weiter durchhalten und die Schutzmaßnahmen auch bei schönem Wetter berücksichtigen.“
Viel Betrieb um Breitenbach-Talsperre in Hilchenbach
Rund um die Breitenbach-Talsperre in Hilchenbach herrschte um die Feiertage ein reger Betrieb. Den Kennzeichen der parkenden Autos zufolge, hatten auch viele Menschen von außerhalb die Talsperre als österliches Ausflugsziel gewählt, berichtet Jörg Heiner Stein, Fachbereichsleiter Zentrale Dienste bei der Stadt Hilchenbach. Bis auf einige kleine Ausnahmen habe es jedoch keine Vorfälle gegeben, so Stein.
In den Fällen, in denen die Mitarbeiter des Ordnungsamtes Besucher auf Fehlverhalten aufmerksam machen mussten, hätten die Angesprochenen freundlich und mit Verständnis reagiert. In diesem Zusammenhang lobte Stein auch die gute Zusammenarbeit mit der Polizei. Insgesamt gab es in Hilchenbach zwischen Karfreitag und Ostermontag neun Verstöße, in den meisten Fällen wegen Grillen und größeren Gruppentreffen. Ob Bußgelder verhängt werden, wird jeweils noch geprüft.
Keine Vorfälle in Netphen und Wilnsdorf
In Netphen zeigte der Appell, auf Ausflüge am besten ganz zu verzichten, offenbar Wirkung. Es habe keinen einzigen Vorfall gegeben, teilte das Ordnungsamt auf Nachfrage mit. Mitarbeiter überprüften an jedem Tag die Einhaltung der Auflagen, zum Beispiel im Bereich der Obernautalsperre. Nur wenige Menschen seien dort überhaupt unterwegs gewesen, und diese hätten sich allesamt an die Auflagen gehalten.
Auch in Wilnsdorf kontrollierte das Ordnungsamt die Einhaltung der Corona-Schutzverordnung an beliebten Treffpunkten und Ausflugszielen, ebenfalls teilweise in Kooperation mit der Polizei. Dabei mussten aber keine Verstöße zu Protokoll genommen werden. Es seien viel weniger Menschen unterwegs gewesen als üblich, stellt WIlnsdorfs Bürgermeisterin Christa Schuppler fest und lobt die Wilnsdorfer: „Die Menschen waren ganz vorbildlich nur zu zweit oder in kleinen Familiengruppen unterwegs“.
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