Siegen. In der Corona-Krise sind die einen auch zuhause sehr produktiv, die anderen sehnen sich nach Strukturen. Studierende aus Siegen erzählen.
Das Team der Campusseite nutzt die Selbstisolation in der Corona-Krise auf ganz verschiedene Arten – manche sind auch zuhause überaus produktiv, andere sehnen sich nach den alten Strukturen mit einer geöffneten Uni.
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Antonia Jost: Routine trotz Quarantäne
Mit der Quarantäne kommt für die meisten vor allem eins: Chaos. Der Alltag läuft nicht mehr in geordneten Bahnen, man verbringt zwangsläufig mehr Zeit mit Familienmitgliedern oder Mitbewohnern – und dabei kommen nicht unbedingt nur die guten Seiten zum Vorschein (hallo, Putzplan!).
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Ich habe mich für die Zeit der Pandemie bei meinem Freund einquartiert, um nicht zu vereinsamen, und behalte trotzdem eine gewisse Routine bei: Aufstehen, duschen, arbeiten und abends gemütlich sämtliche Filmreihen schauen, die existieren (derzeit „Der Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“).
Mona Reisdorf: Die Faulheit obsiegt
In der Quarantänezeit, die sehr wichtig in der aktuellen Lage ist, verändert sich vieles. Auch für mich hat sich einiges umgekrempelt. Man merkt mir an, dass ich langsam immer fauler und träge werde. Ich war vorher ein sehr aktiver Mensch und verbringe jetzt viel Zeit auf der Couch mit Filmen und Videospielen.
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Die Decke fällt mit natürlich auch auf den Kopf, aber umso glücklicher bin ich, einen tollen Partner und eine liebe Familie in der Zeit zu haben, die immer für mich da sind. Trotzdem freue ich mich darauf, wenn alles wieder losgeht!
Christian Bocksch: Dankbar für Abstand
Zum Glück bringt mich schon allein mein Kater jeden Morgen um halb sechs wieder auf Spur, für Lagerkoller ist einfach keine Zeit. Ohne die Pandemie, in der wir uns befinden zu verharmlosen, an dieser Stelle ein ehrliches Hutziehen vor all den Menschen die im Gesundheitswesen arbeiten, muss ich feststellen das durch die Quarantäne nicht nur negative Seiten hat.
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Ein ganz neues Einkaufserlebnis, wenn mich durch Abstandhalten nicht mehr ständig jemand fast rammt oder in die Hacken fährt, nur um den Käse, Brot, Milch oder sonst etwas eine hundertstel Sekunde früher zu haben. Das könnte man auch nach der Krise beibehalten.
Michael Fassel: Arbeit und morbide Serien
In Corona-Zeiten beginnt mein Tag auf der Couch mit einem Milchkaffee, Pancakes und einer Serienfolge. Ob Twin Peaks oder Bates Motel – meine Vorlieben für abgründig-düstere Geschichten sind geblieben. Der Schreibtisch ruft. Dank des tragbaren Laptops verlege ich mein Büro bei Sonnenschein gerne auf den Balkon.
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Den Nachbarn winken, Mails checken, Versandstatus von Bestellungen überprüfen, online nach möglichst umfangreichen Büchern suchen – wobei ich meine Bestellungen gewissenhafter als sonst tätige und mich frage, welchen Handel ich unterstützen möchte. Und schon sind Stunden vergangen. Der Geschirrberg wächst wie von Geisterhand, während ich auf der Couch heimlicher Zeuge von Norman Bates‘ Mordgelüsten werde.
Frieda Günzel: Zu viele Möglichkeiten
Ich liege auf der Couch und frage mich, was ich heute alles tun könnte. Puzzeln, Sporteln, Malen, Kochen? Da gibt es einige Dinge. Mein Blick wandert durch das Zimmer. Lesen, Basteln, Fernsehen, Zocken? Die Sonne blendet, doch ich komm nicht an die Jalousiekette ran. Ich kippe meinen Kopf einfach nach rechts. Besser. Es gibt so viele Dinge, die ich jetzt machen könnte. Haare schneiden und Nägel lackieren? Gesichtsmaske drauf und Beine rasieren?
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Natürlich könnte ich auch einfach rausgehen. Mit dem Skateboard, dem Rad oder den Inlineskates los? Oder einfach ’ne Runde Yoga im Hinterhof? Es gibt zu viele Dinge, die ich jetzt machen könnte. Ich schiebe meinen Kopf wieder hoch. Die Sonne ist weg. Morgen kann ich die Dinge auch noch machen.
Alexander Mosig: Feste Strukturen gesucht
Der Wecker klingelt um 8 Uhr. Mürrisch wird die Schlummertaste gedrückt und dabei fast das Feierabendbier vom Abend zuvor vom Nachttisch geworfen. Kurz setze ich mich auf, atme durch und sage mir selbst: Der Tag muss produktiv verlaufen – nur noch fünf Minuten … Ich werde erst zwei Stunden später wieder wach.
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In Zeiten der Krise ist das Wichtigste, sich seine festen Strukturen zu bewahren, besonders, wenn man von zuhause arbeitet. Leider funktioniert das nicht immer. Am wichtigsten ist meiner Meinung nach allerdings der Kontakt zu anderen, also schnappt euch Smartphone oder Telefon und klingelt mal bei guten Freunden oder der Familie durch – es hilft!
Gianina Delhougne: Neue Hobbys und gute Taten
Langeweile? Fehlanzeige! Wer sich denkt, dass man mit so viel freier Zeit gar nichts anzufangen hat, denkt ganz klar falsch. Man hat vor allem eines: Zeit für neue Hobbys! Ob man malen übt, um der nächste Picasso zu werden, oder sich fleißig an die Hausarbeiten setzt, die schon vor zwei Semestern fällig waren – es findet sich schon etwas.
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Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, sich als kleiner Hobby-Gärtner zu etablieren oder den nächsten High-Score in Tetris zu bekommen. Immer noch nichts gefunden? Tut etwas Gutes: Meldet euch doch als freiwilliger Helfer und helft Senioren, einkaufen zu gehen, Medikamente zu holen, etc.
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