Netphen. Der Netphener Tisch öffnet seine Ausgabe in der Coronakrise jeden Samstag. Noch ist die Ausweitung des Angebots nicht allen Bedürftigen bekannt.

Als klar wurde, dass die Siegener Tafel wegen Corona die Arbeit einstellte, wurden Paul Wagener und seine Mitarbeiter im Netphener Rathaus aktiv. Weil die dortige Tafel die Lebensmittel über den Siegener Verein bekam „und die Lebenshilfe involviert war“, erklärt der Verwaltungschef die Hintergründe. Um die Beteiligten zu schützen, sei die Entscheidung richtig gewesen, trotzdem gab und gibt es aber rund 30 Bürger seiner Kommune, die auf die Lebensmittel angewiesen sind. Also wurde eine Ersatzlösung gesucht – und gefunden.

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Wurde bislang zweimal im Monat in die Georg-Heimann-Halle zur Ausgabe eingeladen, gibt es das Angebot „Netphener Tisch“ jetzt an jedem Samstag, von 10 bis 11.30 Uhr. Die Freiwillige Feuerwehr wurde aktiviert, um die Lebensmittelspenden aus verschiedenen Geschäften im Stadtgebiet einzusammeln. „Nur aus Netphen“, betont Paul Wagener die Solidarität der lokalen Märkte, nicht umsonst sei die übergreifende Hilfsinitiative „Netphen für Netphen“ überschrieben worden.

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Für die Ausgabe wurde die DRK-Ortsgruppe aus Deuz eingebunden, die am Samstag vor Ostern zum dritten Mal im Einsatz war. Dafür gab es großes Lob vom Bürgermeister, der für einen Besuch vorbeischaute, aber auch gewisse Sorgen. Gewöhnlich seien etwa 30 Berechtigte zu den Ausgabeterminen gekommen, berichten Wagener und Jens Hilkhausen vom DRK. An diesem Morgen seien es 15 gewesen. Der neue Termin habe sich noch nicht so richtig herumgesprochen: „Wir hoffen jetzt, dass die Anwesenden es weitergeben.“

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Unter anderem würden jetzt auch verstärkt Plakate gehängt, um die Menschen aufmerksam zu machen, weil die Betroffenen meist Ältere seien, wenig internetbezogen und auch nicht unbedingt Zeitungsleser, fügt Hilkhausen an. In jedem Fall seien die Lebensmittel es wirklich wert, abgeholt zu werden, diesmal „viel Gemüse“. „Und hochwertiges Brot“, betont der Bürgermeister. Dazu hatten die DRK-Helfer von sich aus eine Ladung Schoko-Hasen beigesteuert. Immerhin musste nichts weggeworfen werden. „Wir fahren das im Anschluss zum Heimatverein Achenbach“, sagt Jens Hilkhausen. Dort werde ebenfalls weiterhin an Bedürftige verteilt.

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